Hochhaus in russischer Stadt Belgorod eingestürzt

Darum geht's:
- Mehrstöckiges Wohnhaus in Belgorod eingestürzt
- Mindestens drei Tote, 20 Menschen möglicherweise unter Trümmern
- Beschuss der ukrainischen Armee für Einsturz verantwortlich gemacht
Das meldeten die russischen Agenturen RIA Nowosti und Interfax am Sonntag übereinstimmend unter Berufung auf Einsatzkräfte an Ort und Stelle. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow machte für den Beschuss die ukrainische Armee verantwortlich. In sozialen Netzwerken wurden Fotos von einem zerstörten Gebäude veröffentlicht.
Mindestens drei Tote
Medienberichten zufolge gibt es mindestens drei Tote. Rund 20 Menschen könnten demnach noch unter den Trümmern liegen. Wenig später sei das Dach des Gebäudes eingestürzt und hätte auch Hilfskräfte unter sich begraben.
"Die Stadt und die Oblast waren massivem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine ausgesetzt", sagte Gladkow. "Durch den Volltreffer einer Granate in ein Mehrfamilienhaus stürzte der komplette Eingangsbereich vom zehnten bis zum ersten Stock ein." Eine Stellungnahme der Ukraine gab es zunächst nicht.
Zuvor war in der Region, die an die von Russland angegriffene Ukraine grenzt, Raketenalarm ausgelöst worden. Infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine steht auch Russlands Grenzregion immer wieder unter Beschuss. Opfer und Schäden sind dabei allerdings nicht vergleichbar mit den Kriegsfolgen in der Ukraine.
Russische Offensive gegen Charkiw
Nach einem russischen Vorstoß in der ostukrainischen Region Charkiw sind dort nach Angaben des Gouverneurs mehr als 4.000 Menschen aus grenznahen Gebieten evakuiert worden. "Insgesamt wurden 4.073 Menschen evakuiert", erklärte Regionalgouverneur Oleh Synegubow am Sonntag in Onlinenetzwerken. Er gab überdies an, dass ein 63-Jähriger am Sonntag bei Artilleriebeschuss im Dorf Hlyboke getötet und ein 38-Jähriger in Wowtschansk verletzt worden sei.
Am Samstag hatte das russische Verteidigungsministerium die Einnahme von fünf Dörfern in der Region gemeldet. Russland hat seit Beginn seiner Invasion im Februar 2022 versucht, die Grenzregion Charkiw zu erobern; im Herbst 2022 musste sich seine Armee von dort wieder weitgehend zurückziehen. Doch wie überall an der Front sind es auch in dieser Region seit dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive im Sommer 2023 die russischen Streitkräfte, die derzeit die Initiative haben.
(APA/AFP/dpa/Reuters)