Gottwald bleibt locker
Immerhin war er zehn Mal in Serie auf dem Podest. Doch, wie Gottwald weiß, nichts ist schwerer, als bei gerade bei Olympia dieser Favoritenrolle gerecht zu werden. Mit Ankündigungen hält es der Zeitsoldat daher nicht. “Medaillen soll man auch ankündigen, man muss sie machen”, lautet seine Devise. Ziel ist Edelmetall aber auf jeden Fall. Die Lockerheit ist auf jeden Fall vorhanden. Nicht zuletzt wegen des Ausflugs in den sonnigen Süden nach Florida unmittelbar vor der Anreise nach Salt Lake City. “Es hat gut getan, einmal keinen Schnee zu sehen und statt 33 Trainingssprüngen auf dem Golfplatz eine Runde zu drehen. Denn dort kann man so richtig abschalten.”
Jetzt muss Gottwald aber alles einschalten, was er hat. Denn es gibt nicht nur den Dreikampf Gottwald-Ackermann-Lajunen. “Es sind weit mehr hier, die gewinnen können. Und wer meint, dass Gold für mich selbstverständlich ist, der hat vom Spitzensport und von Olympia keine Ahnung.” Zumindest stimmt er aber zu, als der Vergleich mit Stephan Eberharter fällt. Denn auch bei ihm wäre alles andere als Gold nach den Leistungen der vergangenen beiden Saison beinahe ungerecht. “Aber man muss abwarten, ob das die Gerechtigkeit auch so sieht.”
Erfahrungen mit Olympia hat er schon. Zum dritten Mal ist er am Start. “Dabei waren die ersten in Lillehammer ein Staun-Erlebnis von der ersten bis zur letzten Minute, bei der zweiten in Nagano haben wir auch viele Fehler gemacht. Aber daraus haben wir gelernt”, sagt der Zeller.