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Gorbach brauchte Telekom-Geld komplett auf

Laut seiner ehemaligen Sekretärin hätten Gorbach un sie "so lange weitergearbeitet, bis der letzte Euro aufgebraucht war".
Laut seiner ehemaligen Sekretärin hätten Gorbach un sie "so lange weitergearbeitet, bis der letzte Euro aufgebraucht war". ©APA/Hochmut
Laut Hubert Gorbach habe die Telekom Austria nach seinem Ausscheiden seine Kontakte nutzen wollen, geschehen sei dies aber nicht. Dank einer Diversion entgeht der ehemalige Vizekanzler jedoch einer Anklage in der Telekom-Affäre - seine ehemalige Sekretärin wird ebenfalls nicht belangt.
Gorbach nimmt Diversion an

Wie der “Standard” berichtet, habe Gorbach zwar ein Honorar von 33.600 Euro brutto pro Quartal bekommen, aber nie eine Leistung für die Telekom Austira getätigt, so die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage. Die Aussagen waren bislang widersprüchlich: So gab Lobbyist Peter Hochegger an, Gorbach sei der Telekom zugewachsen, die Erfolge seien aber “überschaubar” gewesen. Laut Telekom-Chef Rudolf Fischer sagte Gorbach einer Zusammenarbeit ab und wurde “als möglicher Klient” an Hochegger verwiesen.

Know-how für “Hoffnungsmärkte”

2011 gab Gorbach in einer Einvernahme an, dass man nach seinem Ausscheiden aus der Politik die Netzwerke und sein Know-how in Sachen Telekommunikation für “Hoffnungsmärkte” nutzen wollte. Mit wem er damals gesprochen hatte, wusste er nicht mehr. Aufgrund anderer Aufgaben in der Privatwirtschaft habe er aber abgelehnt und auf eine langjährige Mitarbeiterin verwiesen – mit dieser sei dann auch eine Zusammenarbeit zustande gekommen. Er habe der Frau zwar seine Unterstützung zugesagt, es sei aber nie dazu gekommen. Laut Gorbach erhielt er nie eine Gegenleistung von seiner ehemaligen Sekretärin.

Diese sagte aber aus, dass sie von ihrem Honorar von 4.500 Euro netto im Monat lediglich ihr Gehalt von 2.500 Euro abzog und den Rest Gorbach zur Verfügung stellte. Von dem übrigen Geld habe man Bahntickets, Einladungen, Geschäftsessen und hochpreisige Geschenke bezahlt. “Wir haben so lange weitergearbeitet, bis der letzte Euro aufgebraucht war”, wird sie vom “Standard” zitiert. Laut Gorbach habe sie als “selbstständig Tätige” nur in Ausnahmefällen Geschenke besorgt.

Gorbach nahm nun ein Diversionsangebot an und muss heuer noch 100.000 Euro an die Telekom überweisen. Weiters muss er 1.680 Euro für den Bund und die Verfahrenskosten zahlen – diese Rechnung wurde bereits beglichen.

 

 

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