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Google kauft fünf Prozent an AOL

Die Internetfirma Google investiert eine Milliarde Dollar für eine Fünf-Prozent-Beteiligung an der Time-Warner-Internettochter AOL und sticht damit den ebenfalls interessierten Microsoft-Konzern aus.

Die Vereinbarung, die AOL am Dienstag nach US-Börsenschluss bestätigte, sieht eine Ausweitung der Zusammenarbeit der beiden Firmen bei Werbung, der Suche nach Videos im Internet sowie im Bereich Messaging vor. Damit ermöglicht Google künftig, dass AOL auf Seiten des Netzwerkes des Suchmaschinenbetreibers auch Werbung unter anderem in Bildform platziert. Google hat den Einsatz von Werbung bisher nur beschränkt zugelassen. Die Aktien des Unternehmens lagen nachbörslich kaum verändert.

America Online (AOL) hat demnach künftig die Möglichkeit, etwa Banner-Werbung auf den Internetseiten von Google-Partnern zu platzieren. Rund die Hälfte des Google-Umsatzes stammt aus Text-Werbung auf den eigenen Seiten. Die andere Hälfte stammt aus Werbeeinnahmen durch Partner. Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass AOL mehr Internet-Seiten, auf denen Inhalte zur Verfügung stehen, im Rahmen einer Google-Suche zugänglich macht. Dies umfasst auch eine engere Zusammenarbeit bei Videos. Diese werden damit künftig leichter im Internet zu finden und anzusehen sein. Tim Armstrong, bei Google in den USA für Werbung zuständig, sagte in einem Interview, das Unternehmen plane aber nicht, künftig seine eigene Site mit Werbung etwa in Bilderform vollzustopfen.

Auch ihre Messaging-Dienste wollen die beiden Unternehmen miteinander vernetzen: Nutzer von Google Talk können dann mit den Kunden von AOLs marktführendem Dienst AIM kommunizieren. Bis vor kurzem konnten die Nutzer der verschiedenen Messaging-Dienste von Microsoft, Yahoo, Google oder AOL jeweils nur innerhalb des einen Dienstes miteinander kommunizieren. Jüngst hatten bereits Microsoft und Yahoo hunderten Millionen von Nutzern ihre beiden Dienste untereinander zugänglich gemacht.

Über die Allianz zwischen Google und AOL war seit Tagen in Medien spekuliert worden. „Ich sehe das als generell gute Vereinbarung für Google“, sagte Safa Rashtchy, Analyst bei Piper Jaffray. Der Time-Warner-Anteilseigner Carl Icahn hatte bis zuletzt versucht, einen Einstieg von Google bei AOL zu verhindern. In einem Brief an die Direktoren von Time Warner hatte er eine solche Zusammenarbeit als „desaströs“ bezeichnet, weil sie mögliche künftige Geschäfte von AOL mit Google-Rivalen wie eBay oder Microsoft unmöglich machen könnte.

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