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Good Boys - Kritik und Trailer zum Film

Drei ziemlich unscheinbar und zunächst total harmlos wirkende Zwölfjährige machen sich daran, endlich das eine oder andere Mysterium in Sachen Großwerden zu entschlüsseln. Auslöser dieser Odyssee in adulte Gefilde ist das Verschwinden einer Drohne.

Ob man "Good Boys" mag, hängt womöglich davon ab, wie lustig man Zwölfjährige findet, die dauerfluchen und Sexspielzeug auf einen Fremden richten, der möglicherweise ein Pädophiler ist. Der neue Film aus der Comedyfabrik von Seth Rogen und Evan Goldberg hat eine Menge schmutziger Witze, aber das Beste daran ist, dass seine vorpubertierenden Helden keinen davon verstehen. Ab Donnerstag im Kino.

Good Boys - Kurzinhalt zum Film

Max (Jacob Tremblay), Lucas (Keith L. Williams) und Thor (Brady Noon) sind die Beanbag Boys, also nicht gerade das coolste Spielplatztrio. Sie sind die besten Freunde. Wenn Max also vom coolen Kid in der Schule auf eine "Kissing Party" eingeladen wird, möchte er, dass seine Crew mitkommt. Das einzige Problem dabei ist: keiner der Boys weiß, wie man knutscht, und die Recherche ist komplizierter als erwartet.

"Porno" zu googeln erweist sich als große Enttäuschung ("Sie haben sich nicht einmal geküsst!" "Na ja, nicht auf den Mund.") und die Sexpuppe ihrer Eltern - die sie für eine Wiederbelebungspuppe halten - ist ein bisschen "klebrig". Also versuchen sie mit einer Kameradrohne, die älteren Nachbarsmädchen (Molly Gordon und Midori Francis) auszuspähen. Natürlich läuft alles schief. Außerdem machen sie Bekanntschaft mit einem merkwürdigen Sexpuppenliebhaber (ein kolossaler Stephen Merchant).

"Good Boys" wurde im Wesentlichen als "Superbad" (2007) für Zwölfjährige verkauft, und das ist nicht ganz daneben, zumal die Drehbuchautoren Seth Rogen und Evan Goldberg hier zu den Produzenten zählen. Die Regie überließen sie Gene Stupnitsky, der den Film zusammen mit Lee Eisenberg geschrieben hat (beide haben an "Bad Teacher" und der US-amerikanischen Version von "The Office" gearbeitet). Der Hauptunterschied zwischen den beiden Komödien liegt in der Jugend und Naivität ihrer Protagonisten. "Superbad" erkundete einen Highschool-Übergangsritus, aber wenn es sich um Zwölfjährige handelt, dann werden die Dinge auf eine liebenswert unschuldige Weltanschauung beschränkt. Diese Buben suchen einfach nur nach Tipps für ihren ersten Kuss.

Good Boys - Die Kritik

Stupnitsky bringt bei seinem Regiedebüt eine fein geschliffene Fähigkeit für eine deftige Komödie mit einem Herz aus Gold mit, aber der schlüpfrige Ton verbirgt ein echtes Gefühl von Emotionen, das den Geist von "Die Goonies", "Stranger Things" und "Superbad" verbindet. Darüber hinaus ist das Casting großartig. Bekannt wurde Jacob Tremblay durch seine Rolle in "Raum" (2015) und die kognitive Dissonanz ist groß, wenn wir sehen, wie er zu einer World-of-Warcraft-Figur masturbieren will. Aber meistens sind die Buben schmerzlich süß in ihrer Ahnungslosigkeit über Sex und was bestimmte Wörter tatsächlich bedeuten. Wenn sie im Schlafzimmer von Thors Eltern Dildos und Analkugeln finden, dann glauben sie, Selbstverteidigungswaffen und Halsschmuck gefunden zu haben. Sie denken, dass ein Nymphomane jemand ist, der Sex auf dem Land und im Wasser hat, und dass eine Feministin eine schlechte Person ist. "Ich bin keine Feministin!", sagt Max an einer Stelle. "Ich liebe Frauen!"

Es ist nicht so, dass sie ihre Unschuld verlieren, sondern ihre Unschuld ist ihre komödiantische Waffe. Sie bringen einen zum Lachen, weil sie keine Ahnung haben, was es bedeutet, erwachsen zu sein, selbst wenn sie in einem Film vorkommen, der für Erwachsene gedacht ist.

"Good Boys" ist vielleicht ehrlicher als die meisten Geschichten mit Kindern und mörderischen Clowns, und Kindern, die in Paralleldimensionen verschwinden. Aus der Perspektive von drei neugierigen, anständigen Buben wird eine Geschichte von Freundschaft und Zusammenhalt erzählt, die im weiteren Verlauf um eine reife Botschaft über Individualismus, Toleranz und eine der wichtigsten Lektionen ergänzt wird: Wenn man ein Mädchen küssen will, dann muss sie es auch wollen, bevor es weitergehen kann.

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(APA/red)

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