Damit hatte Brier, der Sieger von 2006, acht Schläge Rückstand auf den Engländer Benn Barham, der bereits nach dem ersten Tag geführt hatte und auf Kurs zu seinem ersten Sieg auf der Europa-Tour lag.
Der 33-jährige Barham hat vor der letzten Runde am Sonntag mit insgesamt 196 Schlägen (17 unter Par) drei Schläge Vorsprung auf den dänischen Mitfavoriten Sören Hansen und vier auf den Australier Richard Green, den Gewinner von 2007. Im Falle eines Sieges würde die aktuelle Nummer 175 mehr als 166.000 Euro kassieren, doppelt so viel wie sein bisheriges Saison-Preisgeld.
Barham leistete sich auf seiner 67er-Runde sogar erstmals ein Doppel-Bogey, doch sechs Birdies wogen das mehr als auf. “Es war eine solide Runde, ich habe die Fehler gut ausgebessert”, erklärte der Profi, der als beste Saisonplatzierung einen 35. Platz erreicht hat. In GC Fontana könnte er nun seine Tour-Karte zumindest für 2010 fixieren. “Der Sieg ist mein Plan, aber da muss noch viel zusammenpassen”, meinte Barham.
Brier hat heuer als bestes Resultat einen achten Platz bei den China Open (Sieg 2007) und erst zwei Top-Ten-Plätze erreicht. In seinem Heim-Club ist mehr möglich. Am Samstag begann er wie schon am Vortag sehr stark, spielte auf den ersten sieben Löchern drei Birdies. Doch dann schlichen sich Schwächen ein, Brier schlug öfter abseits der Ideallinie, einige Bälle landeten im höheren Gras (Rough) und einer sogar im Sandbunker. Zwei Schlagverluste am neunten und zehnten Loch waren die Folge. “Da hat irgendwie die Koordination plötzlich nicht mehr gestimmt”, ärgerte sich Brier.
Doch diese Bogeys blieben die einzigen seiner Runde, er machte danach noch etwas Boden gut. “Am Ende habe ich noch einige gute Schüsse gemacht, aber mehr als ein Birdie auf der 18 hat nicht mehr herausgeschaut. Die heutige Runde war ein Spiegelbild von gestern. Starker Beginn, ein Durchhänger in der Mitte, das Finish in Ordnung”, bilanzierte der Wiener. “Wenn du hier um den Sieg mitspielen willst, dann darfst du dir solche Fehler nicht erlauben, wie sie mir heute auf den Bahnen neun und zehn unterlaufen sind. Ich werde morgen aber trotzdem noch einmal alles versuchen und hoffe, dass ich noch einige Plätze gutmachen kann.”
Der steirische Amateur Lukas Nemecz, der als zweiter Österreicher den Cut geschafft hatte, verpatzte das 15. Loch völlig (5 über Par), spielte eine 92er-Runde und fiel mit dem Gesamtscore acht Schlägen über Par an die 66. Stelle zurück. “Durch den plötzlich einsetzenden Wind habe ich zwei Bälle rechts im Rough verloren und mit dem dritten ein Bogey gespielt. Ich konnte heute nicht mehr die Spannung der vergangenen Tage aufbauen und bin am Ende auch etwas müde geworden”, sagte der 20-jährige Grazer.