Goldene Verdienstzeichen an Koglmann und Scheibl
Journalist Ronald Pohl lobte in seiner Laudatio Koglmann als “völlig einzigartigen Musiker” mit einem unverwechselbaren Ton. Franz Koglmann wurde 1947 in Mödling (Niederösterreich) geboren, nach einer Buchbinderlehre wechselte er in die Musik und studierte Trompete und Jazz am Konservatorium. Anfang der 1970er-Jahre begann er seine Zusammenarbeit mit Wiener Avantgarde-Jazzern und gründete das Label “Pipe Records”. Er arbeitete mit nationalen und internationalen Musikern zusammen – unter anderem in der bekannten Formation “Pipetet”.
Koglmann betätigte sich auch als Komponist, 2003 wurde seine erste Oper “Fear Death by Water” uraufgeführt, es folgten unter anderem das Ballett “Identities” und 2013 die Oper “Join!” – ein CD-Mitschnitt der Aufführung wird am Dienstagabend im Presseclub Concordia präsentiert. Koglmann betonte in seiner Dankesrede, dass er nicht Jazz, sondern “Musik abseits des Kastldenkens, am Schnittpunkt von Jazz und zeitgenössischer Musik” mache.
Als einen “Entdecker und Wühler” bezeichnete Schriftsteller Clemens Berger in seiner Laudatio den bildenden Künstler Hubert Scheibl. Scheibls Werk sei von “Weite und Großzügigkeit geprägt, seine autonome Bildsprache ist unübersetzbar”. Scheibl, 1952 in Gmunden in Oberösterreich geboren, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien – unter anderem bei Max Weiler und Arnulf Rainer. In den 1980er-Jahren war er Teil der Gruppe der “Neuen Wilden”. Er bewegte sich aber auch über die Malerei hinaus und arbeitete als Zeichner oder Bildhauer. Seine Werke werden in Europa und den USA ausgestellt.