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Glaube. Macht. Verfolgung.

Die Rolle der Kirche im Nationalsozialismus. Veranstaltung am 13. März um 19 Uhr in der St. Peters-Kirche, Rankweil.

Die Veranstaltung widmet sich einem ambivalenten Kapitel der Geschichte: Wie verhielt sich die Kirche während der NS-Zeit? War sie Mittäterin, stille Dulderin oder Kraft des Widerstands?

Die nationalsozialistische Herrschaft strebte eine umfassende Kontrolle aller gesellschaftlichen Bereiche an und setzte die Kirchen unter enormen Druck. In diesem Spannungsfeld versuchten kirchliche Verantwortungsträger, den Handlungsspielraum der Kirche zu bewahren, während Geistliche offen Widerstand leisteten – oft mit schwerwiegenden Konsequenzen.

Die Kirche in schwierigen Zeiten

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich sah sich die katholische Kirche mit einer herausfordernden Situation konfrontiert. Sie war bemüht, ihren seelsorglichen Auftrag weiterhin zu erfüllen und ihre Eigenständigkeit zu bewahren, während gleichzeitig massiver Druck auf sie ausgeübt wurde. In diesem Kontext wurden eine Erklärung veröffentlicht, die bis heute als folgenschwer gilt. In Vorarlberg versuchte Generalvikar Tschann, einen gangbaren Weg zu finden, um die Kirche und die Gläubigen zu schützen. Die damalige Zeit stellte kirchliche Verantwortungsträger vor schwierige Entscheidungen, die oft mit erheblichen Risiken verbunden waren.

Glaube hinter Gittern – Die Priesterbaracke im KZ Dachau

Die nationalsozialistischen Verbrechen trafen auch Geistliche. Viele Priester wurden als Regimegegner inhaftiert, insbesondere im Konzentrationslager Dachau. Warum wurden so viele Geistliche gerade in Dachau inhaftiert? Wie konnten sie unter unmenschlichen Bedingungen ihre Haft bewältigen? Und welche Herausforderungen brachte das Leben in der „Priesterbaracke“ mit sich?

Diesen Fragen widmet sich Ludwig Schmidinger, tätig in der Erinnerungsstätte KZ Dachau. Er gibt Einblick in das Schicksal der inhaftierten Priester, die unter Hunger, Zwangsarbeit und Schikanen litten. Trotz ständiger Repression versuchten sie, sich gegenseitig Halt zu geben – ein Überlebenskampf in einem System, das sie brechen wollte.

Zwischen Anpassung und Widerstand

Elisabeth Heidinger, Geschäftsführerin des Carl Lampert Forums, gibt einen Einblick über die Verfolgung der Kirche und den Widerstand gegenüber dem Nationalsozialismus. Sie beleuchtet die schwierige Lage der Kirche zwischen Anpassung, Verfolgung und Widerstand und zeigt, welche Folgen diese Entscheidungen für kirchliche Würdenträger hatten.

MR Dr. Albert Lingg spricht über die psychische und soziale Komponente des Widerstands. Welche Faktoren führten dazu, dass Menschen sich gegen das NS-Regime stellten? Welche psychischen Belastungen und gesellschaftlichen Konsequenzen hatten sie zu tragen? Sein Vortrag beleuchtet die persönlichen Herausforderungen von Widerstandskämpfern innerhalb der Kirche.

Moderation: Thomas Matt

Durch den Abend führt der erfahrene Journalist Thomas Matt. Mit präzisen Fragen und kritischer Einordnung sorgt er dafür, dass die komplexe Thematik verständlich wird und Raum für Diskussion bietet.

Begleitende Ausstellung „Im Visier“

Parallel zur Veranstaltung wird die Ausstellung „Im Visier“ eröffnet, die das Schicksal von Vorarlberger Männern und Frauen dokumentiert, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt wurden. Sie zeigt eindrücklich, wie sich Menschen in ihrem Gewissen zur Wehr setzten – und welche Konsequenzen sie dafür tragen mussten. Im Anschluss sind die Gäste zu einem kleinen Empfang mit Getränken und Brötchen eingeladen.

Öffnungszeiten der Ausstellung (Stickerei Rankweil):

  • 13. März: 15 – 19 Uhr
  • 14.–15. und 17. März: 14:30 – 17 Uhr
  • 16. März: 9 – 12 Uhr

Eintritt frei

Kooperationspartner:

Carl Lampert Forum, erinnern:at, Johann-August-Malin-Gesellschaft, Katholisches Bildungswerk Vorarlberg, Marktgemeinde Rankweil, Pfarre Rankweil, VÖGB.

Das Carl Lampert Forum freut sich auf Ihren Besuch und eine intensive Auseinandersetzung mit diesen wichtigen Themen.

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