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Glanzvolle Eröffnung des Wiener Opernballs mit Johann Strauss als Star

Glanzvolle Eröffnung des Wiener Opernballs.
Glanzvolle Eröffnung des Wiener Opernballs. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die Eröffnung des 67. Wiener Opernballs stand ganz im Zeichen von Johann Strauss, dessen 200. Geburtstag mit zahlreichen Werken gewürdigt wurde. Während die Politik des Landes nur spärlich vertreten war, glänzte der Abend mit beeindruckenden Musik- und Tanzdarbietungen und internationalen Gästen.
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Der 67. Wiener Opernball stand ganz im Zeichen des 200. Geburtstags von Johann Strauss. Große Teile der Eröffnung am Donnerstagabend waren dem Walzerkönig gewidmet. Politische Prominenz war hingegen nur vereinzelt vertreten. Neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) fanden sich nur wenige Spitzenpolitiker in der Wiener Staatsoper ein.

Van der Bellen, der bereits die Generalprobe am Mittwoch besuchte, erschien mit der Klimaökonomin Sigrid Stagl, während Schallenberg ohne offiziellen Gast kam. Angesprochen auf die mutmaßliche nächste Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und Neos sagte der Kanzler optimistisch: „Ich glaube, wir bekommen einen super Bundeskanzler.“

Humorvolle Anmerkung zu geringer politischer Präsenz am Opernball

Aus der aktuellen Regierung nahmen lediglich Kulturminister Werner Kogler und Justizministerin Alma Zadić (beide Grüne) am Ball teil. Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz erschien mit Ex-Ministerin Elisabeth Köstinger.

Staatsoperndirektor Bogdan Roščić kommentierte die geringe politische Präsenz mit Humor: „Ich könnte mir vorstellen, dass ein paar Regierungsmitglieder in spe heute vor dem Hintergrund dieses Sparprogramms nicht am Opernball gesehen werden wollen.“ Unter den wenigen anwesenden Politikern war auch Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ), der für ein Ministeramt im Gespräch ist.

Glanzvolle Opernbal-Eröffnung mit Strauss-Klassikern

Die Eröffnung des Wiener Opernballs ließ trotz der zurückhaltenden politischen Teilnahme keine Wünsche offen. Nach dem Einzug des Eröffnungskomitees tanzten 20 Künstlerinnen und Künstler, unterstützt von der Ballettschule der Staatsoper, den „Kaiserwalzer“ in einer Choreografie von Martin Schläpfer.

Für den ersten gesanglichen Höhepunkt sorgte die Sopranistin Nadine Sierra mit dem „Frühlingswalzer“ von Johann Strauss. Anschließend entführte der Tenor Juan Diego Flórez das Publikum musikalisch ins Madrid des 19. Jahrhunderts mit „Bella Enamorada“.

Operettenklänge und gesellschaftliche Highlights

In Venedig angekommen, schunkelten die Sängerinnen und Sänger Maria Nazarova, Nadine Sierra, Juan Diego Flórez und Daniel Jenz zu „Alle maskiert“ aus Eine Nacht in Venedig. Auch die Tanzschule Santner wählte ein Strauss-Werk für die Debütanten: die „Violetta-Polka“. Erstmals tanzte ein homosexuelles Paar im Jungdamen- und Jungherren-Komitee.

Leerer Stuhl in Lugner-Loge

Besondere Erinnerungen weckte das Fehlen von Richard Lugner. Der verstorbene Baumeister hatte mit seinen prominenten Gästen jahrelang für Aufmerksamkeit gesorgt. Ihm zu Ehren blieb in seiner Loge ein Platz leer, während Street-Artist und DJ Alec Monopoly als neuer Gast der Lugner-Loge fungierte.

Trotz der eher geringen politischen Beteiligung blieb es ein gesellschaftliches Ereignis. Leni Klum, Tochter von Heidi Klum, schwärmte von ihrem märchenhaften Abend. Auch Stars wie der Sänger Sasha, Model Candice Swanepoel oder Schauspieler Ed Westwick zählten zu den Gästen.

Opernball-Demos verliefen ruhig

Begleitend zum Ball gab es kleinere Demonstrationen, die jedoch ohne Zwischenfälle verliefen. Laut Polizeisprecherin Anna Gutt blieb die Lage friedlich.

Eröffnung lockte im Schnitt knapp 1,4 Mio. Seher vor TV

Mit im Durchschnitt 1,36 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern vor den Endgeräten ging am Donnerstagabend die Eröffnung des 67. Opernballs in der Wiener Staatsoper über die Bühne. Das entsprach laut ORF-Angaben, der das Society-Event auf ORF 2 umfangreich coverte, einem Marktanteil von 54 Prozent. Bereits zu der Sendung zur "Ankunft der Gäste" ab 20.15 Uhr schalteten sich im Schnitt 1,22 Millionen Seherinnen und Seher ein (Marktanteil: 43 Prozent).

Bei "Das Fest" im Anschluss an die Ausstrahlung der "Zeit im Bild 2" waren dann zu späterer abendlicher Stunde noch durchschnittlich 670.000 Seher beim ersten Opernball ohne den im Vorjahr verstorbenen Baumeister Richard Lugner dabei. Die Societyikone sorgte in den vergangenen Jahrzehnten verlässlich mit diversen Stargästen internationalen Zuschnitts für viel Aufmerksamkeit. Via 3sat waren laut ORF zusätzliche rund 1,22 Mio. Seherinnen und Seher in Deutschland bei der Eröffnung dabei. Der Marktanteil im Nachbarland lag demnach über den gesamten Abend bei 4,4 Prozent.

(APA/Red)

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