AA

"Gewalt passiert hinter jeder Haustüre"

©VOL.AT
In "Vorarlberg LIVE" redet Birgit Entner-Gerhold mit Ulrike Furtenbach, Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle über Frauen als Opfer häuslicher Gewalt und wie man sich schützen kann.
Krieg, Gewalt und Demokratie

Gewalt gegen Frauen ist fast schon alltäglich. Im vergangenen Jahr wurden österreichweit 31 Frauen getötet, und das mutmaßlich von Männern, denen sie vertrauten. In Vorarlberg haben die von der Polizei erlassenen Wegweisungen und Betretungsverbote stark zugenommen. Ulrike Furtenbach, Leiterin der ifs-Gewaltschutzstelle, sprach bei Vorarlberg LIVE von einer Steigerung von über 11 Prozent. Für heuer rechnet sie mit einer weiteren Zunahme.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Die Zusammenarbeit mit der Exekutive bezeichnete Furtenbach als sehr gut. "Es ist auch ein wichtiges Zeichen für die Opfer, wenn alle Institutionen an einem Strang ziehen."

Furtenbach machte ebenfalls klar: "Gewalt passiert hinter jeder Haustüre." Sobald Frauen das Gefühl haben, es könnte Gewalt im Spiel sein, sollten sie sich bei der Gewaltschutzstelle melden.

Das soziale Umfeld

Dem sozialen Umfeld kommt bei der Beobachtung auch eine wichtige Rolle zu. "Hilfe anbieten, zuhören und glauben, aber nie etwas über den Kopf des Opfers entscheiden", beschrieb sie das Vorgehen.

Positiv äußerte sich Ulrike Furtenbach zur seit Herbst verpflichtenden Beratung für Gefährder. Viele würden eine über die sechs Stunden hinausgehende Beratung in Anspruch nehmen.

Gleichzeitig sprach sie von einem langen und schwierigen Prozess, aber: "Gewalt hört erst auf, wenn der aufhört, der Gewalt ausübt." Und noch eine wichtige Anmerkung: "Die Verantwortung liegt immer beim Täter."

Ausstellung

Heute, am Internationalen Frauentag, wird in der Arbeiterkammer in Feldkirch eine Ausstellung eröffnet, die sexuelle Gewalt thematisiert.

Die gesamte Sendung

(VOL.AT/VN)

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • "Gewalt passiert hinter jeder Haustüre"