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Geschütze Marke Peter Alexander: Salzburger Band zieht Projekt zurück

©http://www.peter-alexander.at
Seit April 2009 hat die Salzburger Musikgruppe "Salzburger Nockerl Experience" acht Konzerte mit dem Titel "Peter Alexander Liederbuch" gegeben. Nun muss die Gruppe von Hobbymusikern das Projekt aufgrund eines Briefs des Münchner Rechtsanwalts Fidelio Unger zurückziehen.

Die Salzburger Musikgruppe “Salzburger Nockerl Experience” hat seit April 2009 acht Konzerte mit dem Titel “Peter Alexander Liederbuch” gegeben. Und am kommendem Samstag sollte im Salzburger Rockhouse das neunte stattfinden. Aber die Gruppe von Hobbymusikern rund um den Gitarristen Marcus Melms muss das Projekt aufgrund eines Briefs des Münchner Rechtsanwalts Fidelio Unger nun zurückziehen.

Der Anwalt wies die Peter Alexander-Fans aus Salzburg darauf hin, dass der Name ihres Idols rechtlich geschützt sei und nicht mehr verwendet werden dürfe. Für sein Einschreiten und den veranschlagten Streitwert von 50.000 Euro machte er knapp 3.800 Euro geltend – die Melms zahlen wird: “Ich ergebe mich völlig. Juristisch ist nicht daran zu rütteln, dass der Name geschützt ist, also lasse ich mich nicht auf einen Rechtsstreit ein. Meine Kollegen und ich haben beschlossen, das Konzert trotz der vielen verkauften Eintrittskarten abzusagen, obwohl wir die Lieder selbst ja spielen dürften. Aber man kann dem Publikum schließlich nicht sagen, dass wir jetzt Lieder spielen von einem, der nicht will, dass wir seine Lieder spielen”, sagte der Hobby-Gitarrist und betonte, dass sein Peter-Alexander-Projekt nach Abzug der Saalmieten und Plakate keinen Gewinn abwerfe.

Tatsächlich stammen die von Peter Alexander interpretierten und berühmt gemachten Lieder ausschließlich von anderen Komponisten und dürfen – wenn die AKM-Gebühren bezahlt werden – auch aufgeführt werden. Aber der Name des heute 83-jährigen Showstars der 1950er-, 60er- und 70er Jahre inklusive Schriftzug ist urheberrechtlich geschützt und nicht freigegeben. “Wir respektieren Peter Alexander und lieben seine Musik. Die Idee hinter diesem Projekt war und ist, einen zum Klassiker gewordenen deutschsprachigen Interpreten zu ehren und in Erinnerung zu rufen. In die bisherigen Konzerte sind 30- bis 90-jährige Zuhörer gekommen. Dabei ist eine berührende Warmherzigkeit zwischen uns und dem Publikum entstanden. Ich glaube, Peter Alexander würde diese Atmosphäre mögen”, so Melms im APA-Gespräch.

Die sieben Musiker und Sänger der Salzburger Nockerl Experience überlegen jetzt, ob und wie weitergemacht werden soll. “Vielleicht spielen wir die von Peter Alexander interpretierten Lieder einfach unter dem Titel ‘Gute-Laune-Liederbuch der Nachkriegs-Jahre’. Aber das ist irgendwie holprig. Denn Peter Alexander ist das Synonym dieser Zeit”, erklärte Melms.

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