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Geschrägt und gerundet

©VMH/ Dieter Mathis
Hörbranz - Eingebettet in sanft geschwungene Hügel mit Blick auf den Bodensee liegt das Einfamilienhaus von Familie Sigg in Hörbranz.
Ein Passivhaus mit eigenem Charme

Lisa und Johannes Sigg wünschten sich ein fröhliches und gemütliches Eigenheim. “Schräge Leute brauchen ein schräges Haus”, sagt Lisa Sigg. Seit August bewohnen die beiden mit ihren Kindern, der sechsjährigen Mariella und dem vierjährigen Lorenz, ihr schräges Zuhause. Architektin Andrea Vogel-Sonderegger gelang es, den Wunsch nach Rundungen und Nischen im Konzept des Hauses widerzuspiegeln.

Gang liegt schräg im Haus

“Die Form des Passivhauses ist kein kubischer Körper. Statt dessen wurde der Gang schräg in die zwei Kuben des Hauses konzipiert”, erklärt der Bauherr. Die beiden Kuben wurden dann so ineinander geschoben, dass offene Sitzbereiche, wie die Terrasse im ersten Stock, entstanden. “Wir wollten keine Kiste als Haus”, erklärt Lisa Sigg. Über die kontrollierte Be- und Entlüftung wird dem Passivhaus ständig Frischluft zugeführt. Ein Wärmetauscher erwärmt mit der verbrauchten Abluft der Räume die kühlere angesaugte Außenluft. Zusätzliche Restwärme kann mit einer Fußbodenheizung erzeugt werden. “Allerdings reicht die Kraft der Sonne die meiste Zeit völlig aus”, schildert Johannes Sigg. Zusätzliches Heizen sei nur dann nötig, wenn es mehrere Tage nebelig sei. Auch an kalten Wintertagen würden die Sonnenstrahlen ausreichen um es drinnen wohlig warm zu halten. Wegen der wenig benötigten Zusatzwärme, musste für die Wärmepumpe nicht in die Tiefe gebohrt werden. Statt dessen wurden auf dem Grundstück Flächenkollektoren verlegt.
Die Konstruktion des Hauses besteht aus Fichtenholz. Für die Außenfassade wurde unbehandelteheimische Weißtanne verwendet. Die Innendecken, Außenwände und das Dach wurden bereits vorgefertigt von der Holzbaufirma geliefert. “Es hat gerade einmal zwei Tage gedauert bis der Edelrohbau stand”, erinnert sich Lisa Sigg.

Gelbe Farbe für gute Laune

Die Fenster sind dreichfach verglaste zertifizierte Passivhausfenster von der eigenen Tischlerei. Das Massivholz der Fenster ist gelb gestrichen. „Die Leute fragen uns immer, warum wir gelbe Fensterrahmen und Jallousien haben“, erzählt Lisa Sigg. Der Grund: Da die Außenfassade unbehandelt ist, erhält das Holz im Laufe der Zeit seinen typischen Graustich. “Deshalb wollte ich eine fröhliche Farbe. Sonnengelbe Fenster, die die Sonne anziehen sollen”, meint Lisa Sigg mit einem Zwinkern.
Im gesamten Haus wurde gebürstetes und geöltes Eichenparkett verlegt. Im Ess- und Wohnbereich finden sich Lehmbauwände. “Wir wollten viele natürliche Materialien verbauen”, sagen die beiden.
In den beiden Kinderzimmern findet sich eine Besonderheit: Die Fens terrahmen haben eine Tiefe von 46 Zentimetern. “Das ist ein idealer Lümmelplatz zum Lesen und Sonnen”, sagt Johannes Sigg. Das findet auch Mariella, die sich zu ihrem Papa ans Fenster setzt, um die letzten Sonnenstrahlen dieses Novembertages zu genießen.

AUF EINEN BLICK

Einfamilienhaus Familie Sigg in Hörbranz

Wohnfläche: 130 m2

Grundstück: 560 m2

Architektur: Andrea Vogel-Sonderegger, Wolfurt

Holzbau: Holzbau Berchtold, Wolfurt

Planung: März bis Dezember 2008

Bauzeit: Dezember 2008 bis August 2009

Energie: Passivhaus (kontrollierte Be- und Entlüftung & Wärmepumpe)

Konstruktion: Holzbauweise

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