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„Geschmack und Qualität entscheidet“

Mario bereitet die Hauswürste zum Räuchern vor.
Mario bereitet die Hauswürste zum Räuchern vor. ©Gerty Lang
LUAG, WAS MA WERA KÜNNT: Fleischverarbeitung       Im Lehrberuf der Fleischverarbeitung fand Mario Gmeiner seine Berufung. Lustenau.  Eigentlich muss man die „Bärenmetzg“ keinem Lustenauer mehr vorstellen.
In der Bärenmetzg

Seit über 80 Jahren steht die Traditionsmetzgerei für beste Qualität und feinem Geschmack bei Fleisch-, Wild- und Wurstspezialitäten. Solides Handwerk ist immer noch sehrå gefragt. Mario Gmeiner hat vor wenigen Wochen mit dem ersten Lehrjahr in der Fleischverarbeitung begonnen. „Ich war mehrmals schnuppern und die Arbeit hat mir sehr gefallen. Die Bärenmetzgerei ist die einzige in Lustenau, in der noch selbst geschlachtet wird. Deshalb wird meine Ausbildung auch sehr umfangreich sein“, schwärmt der junge Mann von seiner Lehrstelle. „Ja, die Tiere stammen von regionalen Bauern. Artgerecht gehaltene Schweine, Rinder, Kälber und Lämmer werden nach kurzem Transport und schonender Schlachtung im Haus fachmännisch zerlegt“ so Metzgermeister Hermann Bösch. „Mit meinen Eltern war ich oft auf der Alp und habe so den Umgang mit dem Vieh gelernt. Man muss die Ehrfurcht vor dem Leben mitbringen, um schlachten zu können. Ich wollte diesen Beruf erlernen und bei Hermann habe ich die Möglichkeit einer fundierten Ausbildung. Derzeit hänge ich die Würste auf, schneide Stückle und darf auch schon Fleisch zerlegen,“ zeigt der Lehrling das bereits Gelernte. Und auf die Frage, was seine Freundin zu seinem Beruf sagt, kommt spontan die Antwort: „Sie wusste von vornherein schon, dass ich Metzger werden will und hat kein Problem damit.“ Und wie Metzger sehen Mario Gmeiner und Hannes Bösch absolut nicht aus. „Im Jänner beginne ich mit den Meisterprüfungskursen in Linz und möchte anschließend weitere Fachkenntnisse im Ausland sammeln. Ich kann mir auch gut vorstellen, den elterlichen Betrieb einmal zu übernehmen“, meint Hannes, Juniorchef in Spe, augenzwinkernd. Neben der hervorragenden Fleischqualität ist vor allem das Würzen für den Geschmack der feinen Wurstwaren, etwa der Landjäger oder des tannengeräucherten Specks, ausschlaggebend. „Wir tüfteln saisonal immer wieder was aus: etwa die Kürbiskernwurst, Bärlauchbratwurst oder Knoblauchstängele“, lacht der Chef, dem es nicht ums Salz geht, sondern um die Würzmischung, die im Familienbetrieb selbst hergestellt wird. „Wenn man kochen kann und gerne gut isst, ist das alles kein Problem.“ Der Beruf des Metzgers ist sehr umfangreich und vielseitig. Ganz wichtig sind die Hygienevorschriften, auf deren Einhaltung Hermann Bösch ein wachsames Auge hat. Es wird flink und sauber gearbeitet. „Jetzt helfe ich bei der Herstellung des Toastschinkens. Das vorbereitete Fleisch wird Schicht für Schicht in die Form gelegt“, sagt Lehrling Mario und presst es mit großem Druck zusammen.

 

Ausbildungsbetrieb:

Bärenmetzg Hermann Bösch

Maria-Theresien-Straße 78, Lustenau

Tel. 05577 82146, E-Mail: baerenmetzg@aon.at

 

Was macht den Beruf aus

 

Hannes Bösch, Geselle

Eigentlich habe ich immer schon dem Vater in der Metzgerei geholfen, besonders beim Wursten. Dann habe ich mir gedacht, dass ist ein recht alltagstauglicher Beruf und habe die Lehre gemacht. Der Beruf ist vielseitig und entspricht überhaupt nicht dem Klischee, das man von einem Metzger hat.

Mario Gmeiner, 1. Lehrjahr

Mein Papa hat mich auf die Idee gebracht, Metzger zu werden. Hier lerne ich nicht nur, wie man Fleisch verarbeitet, sondern auch wie man artgerecht schlachtet. Das ist eher selten. Die Lehre dauert drei Jahre und ich werde wöchentlich einen Tag die Berufsschule in Feldkirch besuchen.

 

Hermann Bösch, Chef und Lehrlingsausbildner

Meine Frau Angelika und ich führen den Betrieb bereits in der vierten Generation. Der Beruf ist ein solides Handwerk, bei dem man einen feinen Gaumen braucht. Man muss zupacken können und sich geschickt anstellen. Wir sind Konditoren, aber eben für das Fleisch und die Wurst.

 

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