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Geschichte der Bücherei der Pfarre St.Gallus Bregenz

Mesnerhaus
Mesnerhaus ©Katholische Kirche Bregenz
Bregenz war um die Jahrhundertwende, eine kleine Stadtgemeinde, die begann, erste Schritte zu einer größeren Stadt zu planen.
Geschichte der Bücherei der Pfarre St.Gallus Bregenz

1896 bahnte sich das bedeutendste Ereignis in der neueren Geschichte der Stadt an, die Vereinigung der kleinen Stadtgemeinde mit dem weiträumigen Vorkloster und Rieden zu Groß-Bregenz, wie das Professor Bilgeri in seinem Buch über die Stadt Bregenz beschreibt, aber es war noch ein weiter mühsamer Weg bis zur tatsächlichen Durchführung im Jahre 1919. Jedoch bedeutende Ereignisse werfen Schatten voraus.

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1895 war bereits das Gymnasium in Bregenz eröffnet worden, zunächst im zweiten Stock des Rathauses, ein Jahr später schon in der Bahnhofstraße im umgebauten Bürogebäude der Firma Schwerzenbach.

Im gleichen Jahr war auch das heute noch bestehende Hauptpostamt gebaut worden und etwas später entbrannte auch schon der Kampf der Stadt Bregenz um den Rang als Landeshauptstadt.

In diese Zeit, in der Marksteine für die Zukunft der Stadt gesetzt worden waren, fiel der Entschluss des damaligen Dekan Prutscher, im Haus von Monsignore Dr. Schöch in der Jahnstraße (heutiges Reisebüro) eine Bücherei einzurichten. Die Leitung übernahm ein Redakteur Butzerin. Die Bücherei erhielt den Namen „Volksbibliothek des christlich sozialen Vereins.“

Herr Dr. Bernhard, der 1929 die Leitung der Bücherei übernommen hatte, konnte - die Gräfin Thurn und Taxis spendete noch Bücher - im Jahre 1930 bereits einen Stand von 1585 Büchern verzeichnen mit einer Ausleiheziffer von ca. 3.300 Büchern.

Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland im Jahre 1938 wurden schon bald Pfarr- und Volksbüchereien in Vorarlberg wie im übrigen Österreich beschlagnahmt.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde im Jahr 1946 die Bücherei wieder eröffnet und Frau Hildegard Schwärzler wurde mit der Leitung der Bücherei betraut.

Die Bücherei war zunächst im alten Kaplanhaus in der Kolumbanstraße und ab 1950 in dem damals neuen Pfarrheim untergebracht.

Aus kleinen Anfängen mit einigen hundert Unterhaltung- und Kinderbüchern hat Frau Schwärzler die Bücherei mühsam aufgebaut.

1968 wurde dann die Gertrud Husslein von damaligen Dekan Amann gebeten, die Büchereileitung zu übernehmen.

Von der kleinen Pfarrbücherei im Jahre 1968 bis zur „Öffentlichen Bücherei der Pfarre St. Gallus“ im Jahre 1987 mit einem Buchbestand von ca. 8.000 Büchern war der Weg oft steil und mühsam. Mit einem kleinen Zimmer im Pfarrheim hatte es begonnen, mit viel Initiative wurde ein zweites Zimmer von Gertrud Husslein erobert, in dem ein Teil der Bücher, der im Jahre 1972 aufgelösten Jugendbücherei der Pfarre Herz Jesu untergebracht werden konnte.

Die Bücherei wuchs von Jahr zu Jahr, und als 1982 mit dem Umbau des Pfarrheimes begonnen wurde, nahmen die Kapuziner die Bücherei in ihren Drittordenssaal auf. Gertrud Husslein konnte stolz auf ihre Bücherei sein, die sie

- kein Opfer war ihr zu groß - mit viel Liebe aufgebaut hatte. Die Kinderecke war ein besonderes Anliegen von Gertrud Husslein, vollzogen sich doch in diesem Bereich die vielen liebevoll gestalteten Kinderstunden, bei denen sie die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer ganz in ihren Bann schlug. Manchem lernbegierigen, oft aber auch verzweifelten Schüler hat Gertrud durch ihre reiche Auswahl an Lexika, an klassischer und moderner Literatur wie auch mit vielen Sachbüchern geholfen, über die Prüfungsrunden mi ausgezeichnetem Erfolg zu kommen. Aber noch war die Arbeit nicht beendet. Mit Initiative und Weitblick hat sie sich an der Planung der zukünftigen Räume für die heutige Bücherei beteiligt und damit die Weichen für die Zukunft gestellt.

Im Oktober 1986 war es dann soweit – die neue Bücherei konnte eröffnet werden. Mit einer Weihe der Räume und einer Feierstunde mit Festansprache vom Leiter der Abteilung für Volksbildung und Wissenschaft bei der Vorarlberger Landesregierung, Herrn Dr. Bernhard, war der Start in eine neue Ära der Bücherei gegeben.

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