Geliebten Menschen oder Unbekannten Präsente oder Überraschungen zu überreichen, habe eine tief verwurzelte soziale Funktion, erklärte Psychologin Ulla Konrad, Vorsitzende im Berufsverband der Psychologen (BÖP) im APA-Gespräch. Sie zeigen dem anderen, ich nehme dich wahr.
Die Idee, anderen mit Geschenken Freude zu bereiten, beruhe auf dem urmenschlichem Grundbedürfnis, Kontakt zu Mitmenschen aufzunehmen, erläuterte Konrad. Man signalisiere seinem Gegenüber durch ein Präsent nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch die Bereitschaft, etwas von sich selbst herzugeben.
Auf der Seite des noblen Spenders entstehen dadurch aber natürlich ebenfalls Erwartungen: Man will wahrgenommen werden und etwas zurückbekommen. Geschenke können allerdings auch die eigenen Wünsche widerspiegeln, so die Psychologin. So mancher schenkt seinen Liebsten oft das, was er sich selbst von ihnen erhofft.
Wir brauchen gefühlsmäßige Geschenke zum Überleben, erklärte Konrad, die darunter keine materiellen Güter, sondern vor allem Aufmerksamkeit versteht. Fehlt Kindern dieses Präsent, wenn sie auf die Welt kommen, sterben sie. Materielle Geschenke wiederum symbolisieren vor allem die finanzielle Lage: Durch ein teures Mitbringsel kann man zeigen, wie gut man im Leben steht.
Neben den menschlichen Grundbedürfnissen spielen beim Schenken aber auch Rituale eine große Rolle. Traditionelle Gewohnheiten an bestimmen Feiertagen sind für Menschen ganz besonders wichtig, erklärte Konrad. Ob Geburtstag oder Valentinstag – man weiß, das ist ein besonderer Tag. Aus diesem Grund sei der 14. Februar auch ein idealer Zeitpunkt, eine Beziehung zu pflegen und lebendig zu halten.
Ob man seinen Partner mit einem besonderen Geschenk überrascht oder nur schnell ein paar Tulpen besorgt, sage schon etwas über eine Beziehung aus, meinte Konrad. Daher sollte man sich auch an einem hektischen Valentinstag kurz Zeit nehmen um dem anderen zu zeigen Schön, dass es dich gibt.