Geparden-Nachwuchs im Wiener Tiergarten Schönbrunn

"Da es für beide Tiere die erste Nachzucht ist, leisten die Jungtiere einen wichtigen Beitrag zur genetischen Vielfalt im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. Wir freuen uns sehr über diesen bedeutenden Zuchterfolg", freut sich Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck über den Geparden-Nachwuchs im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Laut der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) werden Geparde als "gefährdet" eingestuft. Der Verlust ihres natürlichen Habitats in der afrikanischen Savanne stellt eine Bedrohung für diese schnellen Raubkatzen dar.
Gepardenanlage im Wiener Tiergarten Schönbrunn mit Wassergraben und Lehmhügel
Die Gepardenanlage im Tiergarten Schönbrunn erfuhr vor drei Jahren eine umfassende Neugestaltung und Modernisierung. "Unter anderem wurde ein neuer Wassergraben als naturnahe Barriere angelegt und die Glasscheiben konnten entfernt werden. Das hat den Vorteil, dass Besucherinnen und Besucher die Mutter mit ihren Jungtieren nun bei freier Sicht beobachten können. So ermöglichen wir ein intensiveres Erleben der Geparden-Aufzucht als bisher", so Hering-Hagenbeck. Während der Neugestaltung wurde ein künstlicher Lehmhügel errichtet, die den Geparden als Aussichtsplattform und Versteck für eine Höhle dienen. Dort brachte das Weibchen ihre Jungtiere sicher zur Welt. Das Pflegerteam erkannte anhand des Verhaltens der Mutter sofort den Nachwuchs.
Geparden-Nachwuchs im Wiener Tiergarten Schönbrunn wird noch gesäugt
"In den ersten dreieinhalb Wochen wurden die Jungtiere in der Höhle aufgezogen. Erst danach führte die Mutter sie erstmals nach draußen", berichtet Revierleiter Andreas Eder. Die Jungen werden derzeit noch gesäugt, doch bald wird die Mutter sie mit Fleisch versorgen und an feste Nahrung gewöhnen. In freier Wildbahn sind Gepardenjunge durch Raubtiere stark gefährdet, und nur wenige werden erwachsen. Auch im Tiergarten bleibt das Muttertier stets aufmerksam, so Eder. "Wer genau hinhört, kann viele Laute vernehmen. Das Weibchen ruft seine Jungen, wenn sie sich zu weit entfernen, und die Kleinen melden sich, wenn sie sich kurz unsicher fühlen." Erschöpft von ihren Erkundungen, schmiegen sich die Jungtiere an das Muttertier und werden liebevoll abgeleckt.
(Red)