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Genießer zum Wohle anderer

Schwarzach - Gerhard Moosbrugger ist ein Genussmensch. Er schätzt hochwertiges Essen und das passende Getränk dazu. Und der gebürtige Andelsbucher steht zu seiner Vorliebe.

Guten Gewissens, weil er daran auch andere teilhaben lässt. Immer wieder organisiert Moosbrugger feine Tafelrunden, um Geld für benachteiligte Kinder zu lukrieren. Besonders ans Herz gewachsen sind dem Unternehmer die 38 Mädchen und Buben, die in Feldkirch die Nachfolgeschule der verstorbenen Russ-Preis-Trägerin Maria Summer besuchen.

Patenschaften geplant

Zwar finanziert das Land einen großen Teil des Unterrichtsbetriebs. Neue Schulmöbel oder außerschulische Aktionen müssen jedoch selbst bezahlt werden. Allerdings vermögen manche Eltern nicht einmal das monatliche Schulgeld von 80 Euro aufzubringen. „Deshalb brauchen mich die Kinder. Dieses und vielleicht auch noch nächstes Jahr”, sagt Gerhard Moosbrugger. Denn er wünscht sich, dass der Samen, den er gesät hat, aufblüht und durch ständige Patenschaften weiter wächst und gedeiht. Auf das Schulprojekt ist der Textilfabrikant durch Josef Kirchmann gestoßen. Der Vater eines schwer sprachbehinderten Buben hatte nach dem Tod von Maria Summer gemeinsam mit anderen Eltern in einem Kraftakt dafür gesorgt, dass die Sprachheilschule unter neuem Namen und an einem neuen Standort in Feldkirch weitergeführt wird. „Die Fortschritte, die der Bub schon in der Sprachheilschule in Rankweil machte, beeindruckten mich”, erzählt Gerhard Moosbrugger. Ebenso fasziniert zeigte er sich nach einem Besuch in der Schule von dem Umstand, dass „eine einzige pädagogisch ausgebildete Frau mit angelernten Betreuerinnen so eine Leistung zu erbringen vermag”. Denn heute kann sich der Bub artikulieren und wird auch in der Lage sein, das Leben weitgehend selbstständig zu meistern.

Gleichgesinnte Partner

Als Kinder und Eltern nach Schließung der Schule in ein tiefes Loch fielen, war für Gerhard Moosbrugger klar: „Ich musste etwas für diese Kinder tun. Sie sollen die gleichen Voraussetzungen haben wie andere Schüler.” Also übernahm er spontan die Kosten für notwendige Anschaffungen am neuen Schulstandort. Mittlerweile kann „d’ Hosama”, wie er wegen seiner Tätigkeit im Textilbereich auch genannt wird, auf zahlreiche gleichgesinnte Unternehmerkollegen zählen. Und auch seine Partnerin unterstützt ihn tatkräftig. „Ohne diesen Rückhalt ginge es nicht”, bekräftigt Gerhard Moosbrugger. Was an Beiträgen bei Benefizveranstaltungen hereinkommt, verdoppelt er. Der ehemalige Weltenbummler half früher auch bei Entwicklungshilfeprojekten im Ausland. Doch lieber lässt er sein Geld im eigenen Land helfen. „Es gibt genug Menschen hier, die es brauchen”, meint er. Und steht mit seinem Namen für die zweckgewidmete Verwendung jeden Cents.

 

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