Generalsanierung Jugendgästehaus Arbogast angelaufen

Kein Bett, kein Stuhl, kein Tisch: komplett leer präsentiert sich das Jugendgästehaus in St. Arbogast. Unterstützt von einer Gruppe junger syrischer Flüchtlinge wurde das gesamte Mobiliar aus dem 55 Jahre alten Gebäude geräumt. Jetzt können die Bauarbeiten für das 1,9 Millionen Euro Sanierungsprojekt offiziell beginnen.
Hausleiter Josef Kittinger zeigt sich erleichert: nach so langer Zeit und so vielen Gästen (300.000!) war das Haus komplett abgewohnt und dringend renovierungsbedürftig. „Das Schöne ist, dass die Außenmauern des Hauses, die einst von jungen Menschen selbst gebrannt wurden stehen bleiben und somit auf die Anfänge des Hauses verweisen – ideell und materiell.“
In den nächsten Wochen und Monaten werden das Dach, sämtliche Böden, Treppen, die Möbel und sanitären Anlagen, die Heizung sowie die Elektroinstallationen erneuert – und ein Lift eingebaut, der körperlich eingeschränkten Menschen die Nutzung des Hauses ermöglichen soll.
Nach der Sanierung – die Eröffnung ist für Juli geplant – bietet sich das Haus als Jugend-, aber auch als Familien- und Gruppen-Gästehaus an. „Wir freuen uns sehr auf das zweite Halbjahr, wenn die neuen Zimmer wieder den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen. Insgesamt kommen rund 7.000 junge Menschen pro Jahr nach Arbogast. Eine Zahl, auf die man zu recht stolz ist.
„Arbogast zeichnet sich dadurch aus, dass jungen Menschen hier etwas zugetraut wird. Sie können sich ausprobieren“, erklärt Katharina Lenz, seit rund einem Jahr Leiterin der Initiative „freigeist“ und für die Entwicklung der Jugendarbeit im Haus zuständig. Ob Poetry-Slam oder Benefizkonzert: Ideen junger Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen sind hier willkommen.
Apropos: die jungen syrischen Männer, die beim Ausräumen des Hauses im Rahmen der Caritas-Nachbarschaftshilfe mitgeholfen haben, gehen auch sonst regelmäßig in Arbogast ein und aus – Aktivitäten wie der wöchentliche Deutschkurs, gemeinsames Kochen oder die Why?nachts-Feier stehen auf dem Programm.
Finanziert wird das Projekt zu einem Gutteil durch den Träger des Bildungshauses, die Katholische Kirche Vorarlberg, und mit Unterstützung durch das Land Vorarlberg. „Als gemeinnützige Organisation sind wir aber auf die Unterstützung engagierter Menschen angewiesen. Jede Zuwendung, sei es als Geld- oder Sachspende, ist willkommen“, ruft Hausleiter Josef Kittinger zu Solidarität und Beteiligung auf.
Spendenkonto Arbogast
Sparkasse der Stadt Feldkirch
IBAN AT12 2060 4001 0000 2252
BIC SPFKAT2BXXX
Verwendungszweck: Ein Haus für die Jugend
Quelle: Gerda Zimmermann, Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast, Götzis