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Generali urgiert Pflegemodell

Es ist zu befürchten, dass bei der Finanzierung der Pflege noch weniger Verlass auf die öffentliche Hand sein dürfte als bei der künftigen Finanzierung der Pensionen. Produktfolder [.pdf - 496KB]

Der Staat müsste zumindest, ähnlich wie bei der persönlichen Zukunftsvorsorge, cirka zehn Prozent Zuschuss zu einer privaten Pflegevorsorge leisten, noch sinnvoller wären steuerliche Anreize, also z. B. eine Abschreibemöglichkeit dieser Aufwendungen.

Das bekräftigten heute Dr. Luciano Cirina, Vorstandsvorsitzender der Generali Versicherung AG, Vorstandskollege Franz Meingast und Generali-Landesdirektor Arno Schuchter. Die Generali-Spitzen, die zur Eröffnung der neuen Generali-Geschäftsstelle Bludenz in Vorarlberg weilten, nutzten die Gelegenheit zum Hinweis, dank ihrer traditionell konservativen Veranlagungspolitik (weniger als 15 Prozent in Aktien) die aktuellen Börsen-Turbulenzen relativ gelassen zu verfolgen. „Wir haben schon den 11.9.2001 als einzige große Assekuranz ohne Kapitalerhöhungen überdauert, und auch in der aktuellen Krise haben wir keine Berührungspunkte mit den Immobilien- bzw. Subprime-Turbulenzen in den USA“, verwies Cirina auf das eben erst von Standard & Poor’s zuerkannte „AA/Stable“-Rating, das der Generali hervorragende Finanzkraft bescheinigt – diese schlägt sich u. a. in einer der höchsten in Österreich ausgezahlten Gewinnbeteiligungen aus Lebensversicherungen nieder.

Um solche Lebens-, aber auch Polizzen anderer Sparten noch erfolgreicher zu verkaufen, hat die Generali im Herbst letzten Jahres eine 50,01 Prozent-Mehrheit an der Bawag PSK Versicherungs AG erworben, nachdem man bis damals mit der 3-Banken-Gruppe eigentlich nur in fünf Bundesländern über einen Bankpartner verfügt hatte. „Das Konzept geht voll auf, in den knapp drei Monaten haben wir über diese Bankschalter über 26 Mill. Euro Lebens- und über 1,7 Mill. Euro Sachprämienvolumen produziert“ (Meingast). Volumen produzieren will die Generali aber vor allem mit hochqualifizierten, im 3-Stufen-Modell professionalisierten Beratern/Betreuern, denen in Österreich übergeordnete Bedeutung zukommt: „Nirgendwo sonst in Europa sind Vertrautheit und rasche Erreichbarkeit des Betreuers so entscheidend wie in der Alpenrepublik, stimmt dieser direkte Draht, darf sogar die Prämie einige Prozentpunkte mehr kosten als beim Mitbewerber“, nannte Schuchter den Hauptgrund für die ausgeprägte Regionalisierung (7 Stützpunkte innerhalb unseres kleinen Bundeslandes).

Apropos Börsen-Troubles. Als „blitzartige“ Antwort auf jene Gewinn- und Substanzverluste, die Anleger im Zuge der dieswöchigen Kursabstürze erleiden mussten, offeriert die Generali ab kommendem Montag (28. Februar) ein Einmalerlagsprodukt mit einer Kapitalgarantie von 168 Prozent auf die Einzahlungsleistung nach 12 Jahren. Damit wirft diese „Premium Edition 168“ 5,71 Prozent nicht KESt.-geschmälerte Rendite pro Jahr ab, mit dabei ist man ab einer Einzahlung von mindestens 3500 Euro jährlich.

Generali-Facts

In Vorarlberg wurde 2007 ein Prämienvolumen von 122 Mill. Euro produziert.
Als Sachversicherer (92 Mill. Euro) sieht sich die Generali bei 31 Prozent Marktanteil, bei Personenversicherungen (vor allem Leben) mit 30 Mill. Euro bei gut 19 Prozent Marktanteil.
Die Generali zählt im Bundesland 208 Mitarbeiter und 35 Konzern-Agenten (exklusiv).
Die Standorte sind in allen Städten sowie in Egg und Götzis.

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