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Genaue Beobachtung der Intensiv-Auslastung in Wiens Spitälern

Die Corona-Situation in Wiens Spitälern wird "genau beobachtet".
Die Corona-Situation in Wiens Spitälern wird "genau beobachtet". ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die Zahl der Corona-Patienten, die ein Intesivbett benötigen, ist in Wien zuletzt besonders angestiegen. Die weitere Entwickung wolle man nun in den kommenden Tage und Wochen in Hinblick auf den Operationsbetrieb genau beobachten.

Österreichweit brauchen laut Angaben des Innen- und Gesundheitsministeriums vom Dienstag 383 an Covid-19 Erkrankte eine intensivmedizinische Behandlung im Spital. Wien gehört dabei zu jenen Bundesländern, wo der Anstieg zuletzt besonders auffällig war. Derzeit benötigen in der Bundeshauptstadt 143 Erkrankte ein Intensivbett - um neun mehr als am gestrigen Montag. Eine Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbundes betonte auf APA-Anfrage: "Die Situation wird genau beobachtet."

Operationsbetrieb in Wiener Spitälern noch nicht eingeschränkt

Bisher sei der Operationsbetrieb in den städtischen Spitälern nicht eingeschränkt worden, so die Sprecherin. Mit Blick auf die nächsten Tage und Wochen meinte sie: "Jetzt muss man sich anschauen, wie sich die Infektionszahlen weiter entwickeln." Konkrete Daten oder Betten-Belagszahlen, ab wann Eingriffe abgesagt und verschoben werden müssen, wollte sie nicht nennen: "Das ist unseriös." Der Übergang sei "fließend".

In der Bundeshauptstadt gibt es einen Covid-Stufenplan, nach dem in den Spitälern vorgegangen wird. Dabei wird die Planung der Spitalskapazitäten mit dem laufenden Monitoring der Auslastung der Covid-Versorgungsbereiche kombiniert. Das erlaubt, bei steigendem Bedarf ausreichend Kapazitäten rasch zur Verfügung zu stellen und umgekehrt wieder für die Regelversorgung sicherzustellen. Dabei wird mit den Ordensspitälern - die auch Corona-Patientinnen und -Patienten betreuen - und den Privatspitäler kooperiert.

Covid-Stufenplan bereits zwei Mal durchgespielt

"Wir haben den Stufenplan bereits zwei Mal auf und ab gespielt und er hat sich bewährt", so die Sprecherin. Ziel ist, genau jene Bettenkapazität zur Verfügung zu stellen, die es braucht. "Wir sind in der Stufe vier unseres Stufenplans und haben in dieser Stufe 150 Intensivbetten vorgesehen. Wobei wir als Gesundheitsverbund wesentlich mehr Betten haben. Wir haben natürlich die Möglichkeit und haben das geplant, dass wir, wenn wir mehr Betten brauchen auch mehr Betten zur Verfügung stellen."

Insgesamt verfügen die Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes über rund 6.000 Normalbetten sowie 550 Intensivbetten - in Summe und nicht nur für an Covid-19 erkrankte Menschen. Zusätzlich gibt es 100 Betten, die mit High-Flow-Oxygen-Geräten ausgestattet sind. Damit ist eine spezielle Sauerstoff-Therapie bei Corona-Patientinnen und -Patienten möglich. Diese speziellen Betten sind im Moment nicht voll belegt, so die Gesundheitsverbund-Sprecherin.

Genug Kapazitäten für Akutbereich erforderlich

Im Moment werden jedenfalls die Vorbereitungen für Stufe fünf des Covid-Stufenplans getroffen. Ab einem gewissen Punkt müssten allerdings auch planbare Operationen verschoben werden, wann der ist, ließ die Sprecherin offen: "Je mehr Intensivbetten wir brauchen, desto mehr würden wir bereitstellen, natürlich zu dem Preis, dass wir Operationen verschieben müssen."

Dabei betonte sie, dass es für den Gesundheitsverbund wichtig sei, dass es neben einer optimalen Betreuung von Corona-Patientinnen und -Patienten auch immer genug Kapazitäten für den Akutbereich gebe. "Alles was akut und lebensbedrohlich ist, möchten wir aufrechterhalten. Das ist unser oberstes Ziel. Das soll nicht von einer Corona-Welle beeinträchtigt werden."

Derzeit über 500 Corona-Patienten in Wien im Spital

Im Moment brauchen in der Bundeshauptstadt 538 mit dem Coronavirus infizierte Personen eine Behandlung im Spital. Das sind um 24 Personen mehr als noch am gestrigen Montag - und um gleich 93 Menschen bzw. 20,9 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Was die Intensivbetten anbelangt, so brauchen mit Stand Dienstag im Wochenvergleich um 17 Covid-19-Erkrankte mehr eine intensivmedizinische Behandlung als noch vor einer Woche. Das bedeutet einen Zuwachs von 13,5 Prozent.

Der bisherige Höchststand an Hospitalisierungen wurde laut dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am 17. November 2020 dokumentiert, wo 756 Personen aufgrund von Covid-19 im Spital liegen mussten. Am 20. November 2020 gab es überdies die bisherige Höchstbelegung mit 162 Covid-Erkrankten im Intensivbettenbereich.

Insgesamt sind in der Bundeshauptstadt Wien seit Beginn der Pandemie 101.836 positive Testungen dokumentiert. In den vergangenen 24 Stunden kamen dabei 644 neue Fälle hinzu. Darin enthalten sind 62 Nachmeldungen. Zusätzlich verstarben bisher bereits 1.780 Menschen an oder aufgrund von Covid-19. 93.315 Personen sind genesen.

(APA/Red)

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