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Gemeinschaftliches Wohnen in Lingenau: Hier soll der "Lebensraum Dörnle" entstehen

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In Lingenau entsteht ein Wohnprojekt, das mehr sein will als ein Gebäude: Der "Lebensraum Dörnle" vereint gemeinschaftliches Bauen, ökologische Verantwortung und soziale Geborgenheit. Die Initiatoren suchen nun Mitstreiter:innen.

Dort, wo einst eine Hebamme unzählige Kinder auf die Welt brachte, soll in den kommenden Jahren ein neues Kapitel geschrieben werden. Das Grundstück am sogenannten „Dörnle“ in Lingenau, rund 3.000 Quadratmeter groß und derzeit landwirtschaftlich genutzt, bietet Raum für ein zukunftsweisendes Wohnmodell. „Das ist unser Platz, wo wir unser Projekt zum Leben bringen wollen“, sagt Stefan Simma, einer der Mitbegründer der Gruppe. Er selbst hat fünf Jahre im alten Hebammenhaus gelebt.

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Gemeinsam mit dem Verein Weiterwohnen – vertreten durch Architekt Andreas Müller-Dirnberger – begleitet er den Aufbau einer Baugemeinschaft, die hier Wohnen, Arbeiten und Leben neu denken möchte.

Gemeinsam planen, bauen und wohnen

„Im Grunde geht es darum, dass sich Gleichgesinnte finden, eine Gruppe bilden und Räume, Fähigkeiten und Ressourcen teilen“, erklärt Müller-Dirnberger. Die Idee: Jede Partei bringt sich aktiv ein – von der frühen Planungsphase bis zum gemeinsamen Alltag. Im Gegensatz zum herkömmlichen Wohnungsbau geht es hier nicht darum, ein fertiges Objekt zu kaufen, sondern Teil eines Prozesses zu werden.

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Geplant sind private Wohneinheiten sowie Gemeinschaftsbereiche, etwa für Co-Working, eine Werkstatt oder ein Gästezimmer. Auch ein kleines Gewerbe könnte Platz finden – offen gedacht, mit starkem regionalem Bezug.

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"Wir wissen grob, was auf dem Grundstück möglich ist – aber entschieden ist noch nichts"

Derzeit liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die erste bauliche Rahmenbedingungen skizziert. „Wir wissen grob, was auf dem Grundstück möglich ist – aber entschieden ist noch nichts. Jetzt geht es darum, Mitmacher:innen zu finden“, so Müller-Dirnberger. Diese sollen nicht nur Ideen einbringen, sondern das Projekt auch als ihre eigene Lebensperspektive verstehen.

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Mit zwei Infoveranstaltungen hat die Gruppe bereits die nächste Phase eingeläutet. Die professionelle Begleitung durch Weiterwohnen soll dabei helfen, klare Strukturen zu schaffen – und den Beteiligten Sicherheit geben.

Wohnen als sozialer Prozess

Warum braucht es solche Modelle? „Weil sich Lebensformen ändern“, sagt Stefan Simma. Vom Single-Haushalt zur jungen Familie bis hin zum altersgerechten Wohnen – die Bedürfnisse im Laufe eines Lebens sind vielfältig. Der Lebensraum Dörnle soll genau darauf reagieren. Die Möglichkeit, innerhalb der Gemeinschaft zwischen kleineren und größeren Wohnungen zu wechseln, ist Teil des Konzepts, erklärt Simma.

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Zudem stehen Leistbarkeit, Ressourcenschonung und soziale Geborgenheit im Zentrum. „Es geht um mehr als nur Wohnfläche – es geht um Zusammenhalt, Miteinander, Verlässlichkeit“, sagt Stefan.

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Einladung zum Mitgestalten

Wer sich vorstellen kann, Teil dieses Projekts zu werden – ob als zukünftige:r Bewohner:in oder unterstützendes Mitglied – kann sich direkt beim Verein Weiterwohnen melden. Andreas Müller-Dirnberger ist Ansprechperson für alle Interessierten:
lebensraum.doernle@weiterwohnen.eu

Andreas Müller-Dirnberger und Stefan Simma auf dem geplanten Bauplatz in Lingenau.
Andreas Müller-Dirnberger und Stefan Simma auf dem geplanten Bauplatz in Lingenau. ©VOL.AT/Meusburger

„Es braucht keine Vorkenntnisse, sondern vor allem den Willen, mitzugestalten“, sagt Andreas. Denn: „Nur wer mitmacht, kann auch mitentscheiden.“

Die Initiator:innen-Gruppe, die das Projekt „Lebensraum Dörnle“ ins Leben gerufen hat.
Die Initiator:innen-Gruppe, die das Projekt „Lebensraum Dörnle“ ins Leben gerufen hat. ©handout/weiterwohnen

Das Projekt soll im Idealfall 2026 in die Planungsphase gehen – mit dem Ziel, 2027 einzuziehen. Alle Informationen zu dem Projekt gibt es hier.

Das rund 3.000 Quadratmeter große Grundstück in Lingenau bietet Platz für gemeinschaftliches Wohnen.
Das rund 3.000 Quadratmeter große Grundstück in Lingenau bietet Platz für gemeinschaftliches Wohnen. ©handout/weiterwohnen
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