Nach dem Vorbild der Solidarischen Landwirtschaft (Community Supported Agriculture, CSA) soll in Götzis-Kommingen 2015 der erste genossenschaftliche Garten Vorarlbergs entstehen, der mehrere dutzend Familien mit frischem, saisonalem Gemüse versorgt. Ein Grundstück und ein Teil der Infrastruktur, wie ein Gewächshaus, sind dazu bereits vorhanden. Zu einer Informationsveranstaltung im Bildungshaus St Arbogast kamen am Donnerstag 37 Gäste, um sich über die Möglichkeiten mitzumachen zu informieren.
Projekt mit Bio-Bauern
Die Initiative für das Gartenprojekt stammt von Simone König, die bereits vor 10 Jahren die Idee hatte und heute mit der Allmenda Social Business eG das Projekt koordiniert. Eine etwa einen halben Hektar große Fläche beim „Bio Toni“ Toni Böckle in Götzis-Kommingen soll gepachtet und bewirtschaftet werden. Ein Gewächshaus ist vorhanden. „Als Bio-Bauer ist mir wichtig, Menschen und speziell Kinder wieder mit Landwirtschaft vertraut zu machen“, erklärt Böckle, der seit 15 Jahren Bio-Landwirtschaft betreibt.
Kontakt zur Natur
Mit einer einmaligen Genossenschaftseinlage von etwa 200 Euro soll man sich an dem Projekt des Gemeinschaftsgartens beteiligen können. „Es ist mir ein Herzensanliegen, Menschen mit der Natur in Kontakt treten zu lassen“, erklärt Böckle, der sein Grundstück verpachtet. Er will dem Projekt mit Rat und Tat zur Verfügung stehen und erhofft sich ein Lerneffekt für alle. Auf dem Gelände kann er sich vorstellen, 50 verschiedene Gemüsesorten anzubauen und die Familien vom Frühjahr bis in den Spätherbst mit frischem Gemüse zu versorgen.
Strategische Fragen
Das Spektrum der Vorstellungen am gemeinschaftlichen Gärtnern reicht von der Absicht, unter professioneller Anleitung einer Fachkraft ab und zu beim Gemüseanbau zu helfen bis zum fixen Wunsch, gleich mit anzupacken. Die Idee, eine gärtnerische Halbzeitstelle einzustellen, um die Teilnehmer anzuleiten, stieß daher auch auf geteiltes Echo. Einige Wortmeldungen machten sich dafür stark, möglichst viel selbst zu machen, da man ohne eigenes Gärtnern ja auch Alternativen wie die Gemüsekiste wählen könne. Ein noch zu klärender Sachverhalt ist der Zugang zum Grundstück, worauf Paul Böckle, Obmann des Obst- und Gartenbauvereins Götzis und Nachbar des Geländes, hinwies.
Projekt wird weiter verfolgt
Simone König möchte weiter mit ähnlichen Initiativen zusammenarbeiten und sich vernetzen. „Ich bin sehr zufrieden und positiv überrascht von der großen Nachfrage“, erklärte König im Anschluss an den Informationsabend. Interessenten am gemeinschaftlichen Gärtnern trugen sich in eine Liste ein und werden über die weiteren Schritte informiert. Ziel ist, schon bald offiziell einen Gemeinschaftsgarten zu gründen.