Die im Landhaus ausgestellten Bilder von Walter Schnetzer sprechen für sich. Es sind Zeichnungen, die seine demente Mutter zeigen, aber nicht nur, sie sind gleichzeitig auch zeitkritische Dokumente zum Thema Vergessen.
Im Mittelpunkt des Abends stand das Anliegen von Landesrätin Greti Schmid sowie Norbert Schnetzer, dem Leiter der vorarlbergweiten Aktion Demenz: Wie kann es gelingen, Menschen mit Demenz aus dem Abseits zurück ins gemeinschaftliche Leben zu holen? Man möchte durch Aufklärung und Vernetzung die gesamte Gesellschaft erreichen, also auch jene Menschen, die (noch) nicht von Demenz betroffen sind. Bereits bestehende Vorarlberger Modellgemeinden präsentierten die Ideen und Bemühungen in ihren Gemeinden, sich für eine gelungene Integration von betroffen Menschen einzusetzen.
Gastvortrag mit Peter Wißmann
Leben ist ein Prozess, ein Zyklus, der in all seinen Phasen Sinn macht, sagt Peter Wißmann, Geschäftsführer der Demenz Support Stuttgart. Der Umgang mit Demenz verlange ein Umdenken der Gesellschaft. Es gelte Hoffnung zu verbreiten anstelle von Angst. Trotz jahrzehntelanger Forschung seien die Ursachen für die Alzheimer-Demenz bis heute unbekannt, was wenig Hoffnung auf Heilung mache. Es ist an der Zeit, dass unsere Gesellschaft sich Gedanken macht, ob demenzielle Veränderungen nicht eher ein natürlicher Prozess des Alterns und keine bedrohliche Krankheit sind. Es sei anmaßend, zu behaupten, dass ein Leben mit Demenz sinn- und wertlos sei. Viel eher sollte überlegt werden, wie Betroffene ernst genommen werden können.
Evelyn Brandt
BU: Aktion Demenz bemüht sich für eine bessere Integration von an Demenz betroffen Menschen.
Fotos: Evelyn Brandt, Georg Alfare