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Geldwäscheverdacht: Vatikan geht in die Offensive

In einem offenen Brief an die "Financial Times" zeigte sich Vatikansprecher Padre Federico Lombardi am Donnerstag "perplex" und "erstaunt" über die Ermittlungen gegen IOR-Präsident Ettore Gotti Tedeschi und IOR-Generaldirektor Paolo Cipriani. Ihnen wird vorgeworfen, gegen italienische Vorschriften zur Vorbeugung von Geldwäsche verstoßen zu haben.
Chef der Vatikanbank im Visier der Ermittler

“Der Vatikanpräsident hat seit seiner Ernennung vor einem Jahr intensiv daran gearbeitet, Klarheit zu schaffen”, bestritt Lombardi jegliche Verwicklung der aktuellen Bankleitung in dunkle Machenschaften. Überhaupt sei Gotti Tedeschi vor einem Jahr von Papst Benedikt XVI. an die Spitze der Vatikanbank gerufen worden, um bei dem in der Vergangenheit immer wieder in Skandale verwickelten “Institut für die religiösen Werke” aufzuräumen.

    Das IOR sei keine Bank im eigentlichen Sinne und unterstehe zudem der Vatikanjurisdiktion. Die Bankleitung sei aber dabei, alle internen Prozeduren umzustellen, um sie den internationalen Transparenz-Standards anzupassen und das IOR auf die “weiße Liste” der OECD zu bekommen – gerade auch im Hinblick auf die neuen Normen der EU gegen Terrorismus und Geldwäsche.

    Italienische Medien hatten die Ermittlungen gegen das vatikanische Finanzinstitut am Dienstag publik gemacht. Die italienische Finanzpolizei hatte in dem Fall Anfang der Woche 23 Mio. Euro beschlagnahmt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Der Vatikan hatte die Anschuldigungen strikt zurückgewiesen und dem IOR-Chef sein Vertrauen ausgesprochen.

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