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Gegen Rückenschmerz: Verbrennen!

Brutal, aber effektiv: Am Orthopädischen Spital Speising, einem Spital der Vinzenz Gruppe in Wien, wurde ein Patient mit einem völlig neuen Verfahren von Kreuzschmerzen befreit: Der schmerzende Nerv wurde verbrannt.

Das Krankenhaus sprach am Montag in einer Aussendung von einer „Weltpremiere“. Erstmals wurde bei einem Patienten die so genannte „Intracept“-Methode zur Behandlung von Rückenschmerzen angewandt. Das Verfahren wurde allerdings von amerikanischen Ärzten entwickelt. Die Intracept-Technik wird weltweit nur an zwei Zentren verwendet – neben dem Spital in Wien auch am Universitätsklinikum Heraklion in Griechenland.

Bei der Methode geht es um die Behebung von von Nervenschmerzen auf Grund von geschädigten Wirbelkörpern. Dabei wird eine Sonde ins Innere des degenerierten Wirbelkörpers eingeführt und auf 85 Grad erwärmt. Durch die Hitze wird ein zentraler Nerv im Wirbelkörper – der Nervus basi vertebralis, der übrigens erst um die Jahrtausendwende entdeckt wurde – abgetötet und die Schmerzen dadurch reduziert oder beseitigt. Der Eingriff ist minimalinvasiv (der Schnitt ist kleiner als ein Zentimeter) und dauert nur zehn bis 20 Minuten. Der Patient befindet sich dabei in der Regel in Lokalanästhesie und kann bereits nach ein bis zwei Tagen das Spital verlassen.

Der Operateur, Oberarzt Dr. Stephan Becker erklärt: „Die Methode hat sich nach der ersten Anwendung als sehr Erfolg versprechend erwiesen. Unserem Patienten geht es sehr gut“. In Kürze sollen weitere Patienten mittels der neuen Sonden-Therapie behandelt werden.

Zwar gab es auch bisher wirbelsäulenchirurgische Verfahren, bei denen Sonden im Einsatz waren, doch wurden diese nicht in den Wirbelkörper, sondern in die Bandscheiben eingeführt. Die Anwendung war war auf leichten Bandscheibenvorfall beschränkt. Die neue Technik erlaubt die Behandlung von Kreuzschmerzen, die auf Grund einer Abnutzung der Wirbelkörper entstehen.

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