Alle 27 Einzelschicksale der jüdischen Vormieter nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland wurden dabei dokumentiert. Als Ergebnis dieser Recherche wird heute, Dienstag, eine Gedenktafel mit den Namen der Vertriebenen, Deportierten und Ermordeten enthüllt.
Die Historie der Bewohner des Mietshauses in der Servitengasse wurde seit 2003 mit wissenschaftlicher Unterstützung aufgearbeitet. Im Zuge dieser Arbeit wurde mit Hilfe der Israelitischen Kultusgemeinde Wien auch ein Überlebender in den USA aufgespürt: Paul Lichtman musste 1938 als 17-Jähriger mit seinen Eltern Wien verlassen und wird bei der Enthüllung der Gedenktafel am Abend eine Rede halten.
Laut Peter Koppe von der Hausgemeinschaft hat deren singuläre Arbeit den Anstoß für ein umfassendes Erinnerungsprojekt im Bezirk Alsergrund gegeben. Um das Haus-Team haben sich weitere Interessierte gruppiert, die nun für die gesamte Servitengasse die Schicksale der jüdischen Bewohner nach 1938 recherchieren. In einem Jahr will man die Ergebnisse vorlegen.
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Weitere Informationen unter www.servitengasse1938.at.