“Alle sind Charlie, keiner ist Jude!”, so die Kritik von IKG-Präsident Oskar Deutsch. In Frankreich seien eindeutige Erklärungen der Politik und Zivilgesellschaft erfolgt.
Jüdische Gemeinde übt Kritik
“Die jüdische Gemeinde stellt sich die Frage, wieso es in Österreich bei einer so wesentlichen Veranstaltung, die wir vollinhaltlich mit unserer Teilnahme als Veranstalter unterstützt haben, nicht möglich ist, eine klare Aussage und Solidarität der Bundesregierung zu erhalten.”
Die vier Terroropfer in dem jüdischen Supermarkt in Paris seien nicht – wie in der Erklärung der Bundesregierung erwähnt – “als Angehörige verschiedener Religionen, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren” gestorben, sondern weil sie am Freitagnachmittag für den kommenden Sabbath Einkäufe tätigten. “Sie starben weil sie Juden waren!”
Attacke in Paris: Gedenken für jüdische Opfer
Nach den Anschlägen in Toulouse und Brüssel mit jeweils vier Toten sei dies der dritte Terroranschlag islamistischer Fanatiker gegen eine jüdische Einrichtung in Europa gewesen. “Die jüdische Gemeinde fragt sich, warum es so schwer erscheint, der jüdischen Menschen zu gedenken und diese auch beim Namen zu nennen, damit sie niemals vergessen werden. Sie waren Bürger Europas, die wegen ihrer Religion hingerichtet wurden”, hieß es.
(apa/red)