Geburtsort Bushaltestelle

Als die Wehen bei der hochschwangeren Frau immer schneller hintereinander kamen, lenkte die Oma den Wagen in die Bucht einer Bushaltestelle in Kennelbach. Bis die von der Polizei alarmierten Rettungskräfte eintrafen, war das Ereignis schon fast vorbei. Nicht einmal der Vater schaffte es rechtzeitig an den ungewöhnlichen Geburtsort. „Schade, ich wäre gerne dabei gewesen”, meint er. Dafür gab es per Funk erste Glückwünsche von der gesamten Einsatzzentrale.
An der Nase herumgeführt
Drei Kinder hatte das junge Paar aus Schwarzach bereits. Doch zur Abrundung des Glücks fehlte noch ein Mädchen. Auch Jorell (9), Biayd (8) und Damian (2) wünschten sich sehnlichst ein Schwesterchen. „Jetzt sind sie natürlich ganz stolz darauf”, erzählt Sabrina Fetz (31) mit einem glücklichen Lachen. Die ganze Familie ist froh, dass die Sache gut ausging. „Der Papa hat den Schock auch überstanden”, scherzt seine Frau. Christian nickt bestätigend. Aufregend sei es auf jeden Fall gewesen. Auf der Fahrt zum Krankenhaus platzte Sabrina Fetz in Wolfurt die Fruchtblase. Die Frauen schafften es bis zu einer Bushaltestelle in Kennelbach. Dann ging die Geburt los. Am 1. August um 21.19 Uhr lag das kleine Mädchen, 50 Zentimeter lang und 3240 Gramm schwer, auf dem Bauch der Mutter.
Gratisreinigung für das Auto
Die alarmierten Sanitäter nabelten das kleine Bündel ab, verlegten Mutter und Kind in das extra aufgewärmte Rettungsauto, warteten auf den Vater, und dann ging es ins Krankenhaus, wo die üblichen Untersuchungen durchgeführt wurden. Seit gestern ist die jetzt sechsköpfige Familie glücklich vereint zu Hause und das Auto der Großmutter wieder sauber. Dass sie es verschmutzte, bereitete Sabrina Fetz sogar während der Geburt noch Kopfzerbrechen. „Da kommen einem völlig irrationale Gedanken”, hat sie festgestellt. Die Mitarbeiter der Integra reinigten den Wagen übrigens umsonst. Als kleines Geschenk an die neue Erdenbürgerin mit dem ganz besonderen Geburtsort.