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Gazprom steht vor Übernahme von Beltransgaz

Gazprom-Chef Miller bestätigt, dass die Verhandlungen bereits im Endstadium sind. Somit schluckt das weißrussische Unternehmen Beltransgaz den russischen Energieriesen.

Nach einem Milliardenkredit unter anderem aus Russland für das hochverschuldete Weißrussland steht der staatliche russische Energieriese Gazprom vor der Übernahme des weißrussischen Energieunternehmens Beltransgaz. Die Verhandlungen seien im Endstadium, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller am Montag in Moskau laut russischen Nachrichtenagenturen. Beltransgaz ist zuständig für den Transport von russischem Gas nach Europa.

Moskau hatte Privatisierungen in großem Stil zur Bedingung für den Kredit gemacht. Weißrussland soll von Moskau und vier weiteren Republiken der ehemaligen Sowjetunion insgesamt 3 Mrd. Dollar (2,1 Mrd. Euro) bekommen, verteilt auf drei Jahre. Das Land ist finanziell so schwer angeschlagen, dass es sogar einen neuen Milliardenkredit beim Internationalen Währungsfonds (IWF) beantragte. Noch vor einigen Wochen hatte der international weitgehend isolierte Präsident Lukaschenko verkündet, er wolle den Westen keinesfalls um Hilfe in der Finanzkrise bitten.

Gazprom hatte 2007 bereits 50 Prozent der Anteile an Beltransgaz für 2,5 Mrd. Dollar gekauft. Der Deal folgte einem Streit um den Gaspreis zwischen den beiden Staaten. Auch bei der Komplettübernahme des weißrussischen Unternehmens geht es nun wieder um den Gaspreis, wie Miller am Montag sagte. Minsk mache seine Unterschrift abhängig von einem neuen Liefervertrag. Der jetzige laufe bis Ende 2011. “Unsere Position ist aber, dass das zwei verschiedene Sachen sind.”

Die Preise für russisches Gas und Öl sind ständiger Streitpunkt zwischen beiden Ländern. Weißrussland, gewöhnt an Vorzugspreise, will den Weltmarktpreis nicht zahlen. Im Jänner 2007 hatte ein Streit zwischen beiden Ländern zu einem mehrtägigen Öllieferstopp geführt, der auch Deutschland und andere europäische Länder betraf. Sie erhielten kein russisches Öl mehr durch die Pipeline “Druschba” (Freundschaft), Raffinerien mussten ihre Produktion herunterfahren.

(Quelle: APA)

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