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Gastro-Star in Norddeutschland

©Wilde
Feldkirch - Ein Feldkircher als Eroberer. Mit Genuss hat Dietmar Althof Hannover eingenommen.

Er bemüht sich einleitend sehr, Vorarlberger Dialekt zu sprechen. Und verfällt dann doch mit Fortdauer des Gesprächs ins Hochdeutsche. Wer will‘s dem Dietmar Althof verübeln. “Ich lebe schon so viele Jahre in Hannover”, sagt er fast entschuldigend. Genau genommen schon 33. Er, der Chef der deutschen Mövenpick-Restaurants, der sich als eine Art Gastro-König in der ehemaligen Expo-Stadt etablierte. Der sich anschickt, das mit 50 Millionen Euro rekonstruierte Schloss Herrenhausen kulinarisch zu erobern. Den sie kennen in der Stadt. Vom deutschen Ex-Kanzler Gerhard Schröder abwärts.

Mentor Ueli

Was für eine Welt, in die sich der ehemals kleine Feldkircher Bub hinaufhantelte. “Ich träumte als Kind von einer Karriere als Schauspieler, spielte Theater beim Eugen Andergassen im Studio Feldkirch”, erinnert sich der heute 59-Jährige. Darstellerisch bleibt vor allem sein Vorarlberger Vizemeistertitel im Eiskunstlauf bei Zeitgenossen in Erinnerung. “Aber weil das alles nichts Handfestes war, schickten mich meine Eltern ins Internat. Und zwar in die Hotelfachschule nach Gleichenberg.” Als er dann beim Mövenpick jobbte, fiel er dem Mövenpick-Erfinder Ueli Prager auf. “Der nahm mich unter seine Fittiche, schickte mich zur weiteren Ausbildung nach Amerika.”

Stammgast Magath

Danach ging‘s mit Dietmar Althof nur nach oben. Leipzig, Heidelberg, Potsdam, Wolfsburg, Hannover. An vielen Ecken in Deutschland setzte der Feldkircher gastronomische Duftmarken. In der VW-Stadt wurde ihm sogar die Ehre zuteil, die Wolfsburger Meisterkicker vor ihren Bundesliga-Spielen zu verköstigen. “Weil Felix Magath nicht wollte, dass sie vor dem Match Hamburger essen. Als Veh kam, blieben sie aus. Jetzt, unter dem neuen Trainer, sind sie wieder da. Und hoffentlich auch wieder der Erfolg”, lacht Althof. Gut würde er mit seiner alemannischen Art nach Norddeutschland passen. “Gegensätze, die sich anziehen.”

Ländle im Herzen

Vorarlberg trägt Althof allerdings auch im etwas steiferen “Norddeutschen” fest im Herzen. “Jedes Jahr Skifahren in Lech, Festspiele, Kässpätzle essen bei ‚Tonele‘s in Egg‘. Ohne all das könnte ich nicht leben.” Vorarlberg hängt auch in seinem Büro. “Ein Bild des Malers Eugen Jussel von der Schattenburg. Das zeige ich jedem stolz und sage ihm, von wo ich komme.” Und natürlich ist da auch noch Dietmar Althofs Mutter, die in Feldkirch wohnt. 90 Jahre alt wird sie demnächst. Zum großen Fest wird Sproß Dietmar selbstverständlich in der Montfortstadt sein. Vielleicht wird er das irgendwann einmal auch wieder für immer. “Denn wenn ich in Pension gehe, kann ich mir eine Rückkehr nach Vorarlberg gut vorstellen.”

ZUR PERSON

Dietmar Althof

Geboren: 3. März 1951

Wohnhaft: Hannover

Beruf: Gastronom

Hobbys: Kunst, Skifahren

Lieblingsspeise: Käsknöpfle

Lebensmotto: Nimm dich selbst nicht zu ernst

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