Gasthaus Schendlingen: Kastanie bleibt – Neubau mit Gastro und Personalwohnungen

Das Gasthaus Schendlingen hat eine Lücke hinterlassen – im doppelten Sinn. Der Treffpunkt fehlt in der Nachbarschaft, und an seiner Stelle klafft seit zwei Jahren eine sichtbare Leerstelle. Nun werden die Neubaupläne konkret: Geplant sind ein neues Gasthaus mit Gastgarten sowie ein separates Gebäude für Personalwohnungen.
Der Hintergrund: Fünf Monate nach dem verheerenden Brand im April 2023 wurde das ursprüngliche Gebäude abgerissen. Eine Sanierung war nicht mehr möglich – laut Experten hatte das Löschwasser mehr Schaden angerichtet als das Feuer selbst. Es entstand ein "Totalschaden", daher entschloss man sich statt einer Sanierung des alten Gebäudes für einen Neubau.

Zwei Gebäude mit klarer Funktion
"Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren gemeinsam mit der Stadt Bregenz einen Architekturwettbewerb durchgeführt", erklärt Kmenta beim Lokalaugenschein vor Ort. Ziel war es, "wieder ein Gasthaus zu errichten und auch ein Haus, das vor allem Personalwohnungen für die Wirtschaft in Bregenz bereitstellt."
Träger des Neubauprojekts ist die "KP Works", eine Tochtergesellschaft der Kmenta & Partner Immobilienmakler GmbH. Kmentas ehemalige Immobilieninvestmentfirma Trivium kaufte bereits im September 2021 das Gasthaus und sicherte so den Fortbestand.
Video: Mario Kmenta über die Neubaupläne

"Bis Ende des Jahres eine Baugenehmigung"
Der Realisierungswettbewerb ging an das Büro "Cukrowicz Nachbaur Architekten" aus Bregenz. "Mit einem sehr überzeugenden Konzept, das sowohl der Stadt Bregenz als auch uns sehr gut gefallen hat", sagt Kmenta. "In der Zwischenzeit wurden die Details abgesprochen, geplant, gezeichnet." Die Baueingabe sei fertig und Unterschriften-bereit. Der Immobilienmakler zeigt sich optimistisch:
"Ich gehe davon aus, dass wir bis Ende des Jahres eine Baugenehmigung erhalten." Der eigentliche Baustart sei rund ein Jahr später geplant.

"Wir lassen uns die Kastanie auch einiges kosten"
Eine der wohl am häufigsten gestellten Fragen, seit dem Brand: Bleibt die Kastanie erhalten? Ja, bestätigt Kmenta. "Wir bauen den Keller und die Tiefgarage rund um die Kastanie herum", gibt er zu verstehen. Das sei mit einem gewissen Aufwand verbunden:
"Wir lassen uns die Kastanie auch einiges kosten", meint der Immobilienmakler im Gespräch mit VOL.AT. "Uns gefällt das als gestalterisches Element selbst sehr gut." Schendlingen-Wirt Sigi Dinhof habe die Kastanie wirklich gut gepflegt, ergänzt er.

Details zu den Bauplänen
Geplant sind zwei Gebäude. "Es wird ein Gasthausgebäude geben, das singulär dort steht", schildert Kmenta. Es soll in einem "etwas spitzen rechten Winkel" zum ehemaligen Gasthaus stehen. Beim Kastanienbaum soll es wieder einen Gastgarten geben. Das geplante Wohngebäude soll in Richtung der Bahngleise entstehen: mit rund 45 Kleinstwohnungen für das Personal in Bregenz samt Außenbereich, Bad, kleiner Küche, Schlafgelegenheit und Arbeitsplatz.
"Es wird unten Räumlichkeiten geben, wo sich die Leute ein bisschen bewegen können, und einen Waschsalon", erklärt er. Auch ausreichend Stellplätze für Fahrräder seien bei den Gebäuden vorgesehen, denn: "Gerade hier, entlang des Fahrradweges zum See oder in die Stadt und direkt neben der Bahn ist das ideal."

Ein Gasthaus, "dass den Leuten gefällt"
Offizielle Visualisierungen werden in Kürze präsentiert. Der Verkauf der Wohneinheiten soll bald beginnen, wie der Projektverantwortliche zu verstehen gibt: "Es gibt schon einige Interessenten vor allem auch Bregenzer Gastronomen." Für die Suche nach einem Gastronomen sei noch genügend Zeit, gibt Kmenta abseits der Kamera zu verstehen – auch hier gäbe es schon den ein oder anderen Interessenten aus der Umgebung.
Das neue Lokal soll als Ort der Begegnung dienen. "Es wird ein Gasthaus, das wirklich von der Struktur, von der Art her etwas ist, dass den Leuten gefällt. Wo sie sitzen können, wo sie gern kommen", betont Mario Kmenta gegenüber VOL.AT. Auch Livemusik oder kleinere Veranstaltungen seien denkbar – "auch für jüngere Leute am Abend oder am Wochenende."
Die wichtigsten Fragen auf einen Blick
Geplant sind zwei Neubauten: ein Gasthaus mit Gastgarten und ein separates Gebäude mit rund 45 Personalwohnungen für die Bregenzer Wirtschaft.
Laut Projektentwickler Mario Kmenta wird mit einer Baugenehmigung bis Ende 2025 gerechnet. Der Baustart ist etwa ein Jahr später geplant.
Ja, der Kastanienbaum bleibt bestehen. Die Tiefgarage und der Keller werden bewusst rund um den Baum gebaut, was mit erhöhtem Aufwand verbunden ist.
Das Projekt wird von der KP Works, einer Tochterfirma der Kmenta & Partner Immobilienmakler GmbH, umgesetzt. Der Architekturwettbewerb wurde vom Büro Cukrowicz Nachbaur Architekten gewonnen.
Die Wohneinheiten erhalten jeweils Bad, kleine Küche, Schlaf- und Arbeitsbereich. Außerdem sind ein Waschsalon, Bewegungsräume und ausreichend Fahrradstellplätze geplant.
(VOL.AT)