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Fußball-WM ist für Anbieter von Sportwetten ein Highlight

Die Wettanbieter hoffen auf hohen Umsatz während der Fußball-WM 2014.
Die Wettanbieter hoffen auf hohen Umsatz während der Fußball-WM 2014. ©dpa (Symbolbild)
Großevents wie eine Fußballweltmeisterschaft bescheren den heimischen Sportwettenanbietern üblicherweise einen 13. oder sogar 14. Umsatzmonat. Ob aber tatsächlich ein hoher Gewinn erzielt wird, hängt natürlich vom Ausgang der Spiele ab, Favoritensiege sind schlecht für die Buchmacher. Unterm Strich ist eine WM "kein so ein großes Geschäft", sagt Philip Newald, Chef von tipp3.

Jedoch bilden Großereignisse wie eine EM oder WM stets Jahreshöhepunkte für Wettfirmen, da sie in dieser Zeit neue Kunden gewinnen können. Beim Online-Anbieter bet-at-home fließen heuer knapp 40 Prozent des jährlichen Marketingbudgets (40 Mio. Euro) in der Zeit rund um Brasilien, so Unternehmenssprecher Claus Retschitzegger zur APA.

Auch bei Wettpunkt sind die Marketingausgaben “sehr” auf die WM abgestellt, so ein Buchmacher des Filialisten. Zumal “es im Sommer sonst nichts gibt.” In einem Jahr ohne WM oder EM seien die Sommermonate umsatzmäßig sehr schwach. “Die ganzen Ligen machen Pause.”

Wettanbieter machen größtes Geschäft mit Fußball

In Österreich machen die Wettanbieter den allergrößten Teil ihres Geschäfts mit Fußball. “Das ist einfach der populärste Sport”, heißt es bei Wettpunkt. tipp3-Chef Newald beziffert den Fußball-Anteil mit 85 bis 90 Prozent, beim weltweit aktiven bet-at-home-Konzern können immerhin noch 55 Prozent der Wetteinsätze dem runden Leder zugerechnet werden.

Durch die breite mediale Berichterstattung über Fußballweltmeisterschaften – auch über Land und Leute – wetten auch Menschen, die sonst nicht so fußballaffin sind, sagt Newald. “Das haben wir auch bei Südafrika gesehen.” Das bestätigt auch Retschitzegger von bet-at-home: “Viele Sportfans, die unterm Jahr keine Wetten platzieren würden, tun dies bei Großereignissen.” tipp3 will langfristig auch Frauen als Kundinnen gewinnen.

Favoritensieg ist nicht gut für die Buchmacher

Wieviel die Wettanbieter mit Brasilien letztendlich verdienen, liegt nicht in ihrem unmittelbaren Einflussbereich, sondern an den Kickern. “Brasilien und Deutschland im Finale wäre für uns nicht die beste Konstellation”, heißt es bei Wettpunkt. Beides sind nämlich Favoriten – Mannschaften also, auf die die allermeisten Kunden setzen. Ein Favoritensieg freut daher die Spieler, nicht aber die Buchmacher. “Für die Anbieter sind grundsätzlich Außenseitersiege profitabler”, erklärt Retschitzegger. Oft komme es trotzdem anders. “Ich erinnere nur an den Europameistersieg der Dänen oder der Griechen. Hier hätte man jeweils mehr als das 50-Fache des Wetteinsatzes ausbezahlt bekommen.”

“Eher niedriger Einsatz” bei Sportwetten

Puncto Umsatz gilt während der WM: Kleinvieh macht Mist. Der Einsatz der einzelnen Kunden ist bei bet-at-home “eher niedrig” bei 10 bis 15 Euro. “Die gestiegene Anzahl an Kunden macht schlussendlich das Umsatzplus aus”, so der Unternehmenssprecher. Bei der Lotterien-Tochter tipp3, die 70 Prozent ihres Geschäfts mit in der Trafik erhältlichen Wettscheinen macht, steigen hingegen die Einsätze während der WM um rund ein Fünftel auf 12 bis 13 Euro pro Kunde.

So viele Wetten werden während der WM platziert

“Wir gehen davon aus, dass wir während der WM 700.000 Wettscheine verkaufen”, so Newald. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr sind es rund 6,5 Millionen. Brasilien dürfte tipp3 mit seinen rund 200.000 Kunden in Österreich 2014 eine 7,5-prozentige Umsatzsteigerung bescheren. Das Online-Portal bet-at-home, das weltweit rund 3,7 Millionen Kunden hat, rechnet mit einem 14. Umsatzmonat. (APA)

Alle Infos rund um die Fußball-WM 2014 finden Sie hier.

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