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Fünf Jahre MQ: "Weiter auf Erfolgskurs"

&copy Büro X, Wien
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Bilanz über die ersten fünf Jahre des Wiener MuseumsQuartiers zogen am Donnerstag Direktor Wolfgang Waldner sowie die Eigentümervertreter Bildungsministerin Gehrer und Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Allseits wurde große Zufriedenheit mit der Entwicklung des Areals geäußert, das seine Besucherfrequenz von 2,2 Millionen im Jahr 2002 auf voraussichtlich 3,2 Millionen im heurigen Jahr steigern konnte. „Das Museumsquartier ist weiter auf Erfolgskurs“, freute sich Waldner.

Neben einer neuen Besucherstromanalyse, die Ende Mai/Anfang Juni durchgeführt wurde und bei der durchschnittlich 9.800 tägliche Besucher gezählt wurden (eine Steigerung von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr), stellte man auch eine Standort- und Imagestudie der Karmasin Motivforschung vor, für die 23 Experten in- und außerhalb von Museumsquartier-Institutionen befragt wurden. Neben einer überwiegend positiven Beurteilung von Positionierung, Entwicklung und Publikumsakzeptanz des Areals wurden auch einzelne Defizite geortet: Eine Verbesserung des Miteinanders der im MQ vertretenen Einrichtungen wird ebenso angeregt wie eine deutlichere Signalisierung der kulturellen Inhalte nach außen.

Ein weithin sichtbares Zeichen wie es einst der umstrittene Leseturm hätte sein sollen, scheint jedoch ad acta gelegt. „Wenn man 3,2 Millionen Besucher hat, muss man die Leute nicht mehr in das Areal hineinbringen“, so Waldner, es bedürfe jedoch eines Signals, dass sich hinter den barocken Fassaden moderne Kunst befinde. Ähnlich denkt der Direktor des Museums Moderner Kunst (Mumok), Edelbert Köb, der in der Jubiläumsausgabe des Info-Blattes „MQ Site“ moniert: „Waldner meint, er bringe Millionen Besucher in die Höfe, wir müssten sie dort nur abholen: Das klingt zwar sehr schön, aber es müssten die richtigen Leute gebracht werden.“ Tatsächlich besucht nur etwas mehr als ein Drittel des Areal-Publikums auch eine der Veranstaltungen und Institutionen (ca. 1,19 Mio. im Jahr 2005).

Auch eine stärkere Positionierung des quartier21 und mehr Möglichkeit für künstlerisches Schaffen am Areal selbst, wünscht man sich laut Studie. Waldner ist mit der Entwicklung des quartier21, in dem derzeit rund 50 Kulturinitiativen untergebracht sind, jedoch sehr zufrieden: „Es war nie daran gedacht, hier Besuchermassen hineinzubringen.“

Zu den Plänen von Mumok-Direktor Köb, zusätzlich zum MQ im Bereich des einstigen Schlachthofes St. Marx eine Dependance zu errichten, meinte Gehrer, man wolle Initiativen innovativer Direktoren wie das „Mumok 21“ oder das Gegenwartskunstdepot MAK-CAT von Peter Noever nicht einengen: „Innovation muss sein. Die Weiterentwicklung an anderen Standorten ist möglich.“ In der nächsten Legislaturperiode müsse man nicht nur eine Anhebung der eingefrorenen Betriebsbudgets der Museen ermöglichen, sondern auch die Finanzierung derartiger Projekte prüfen. Das Mumok habe man „gebaut in einer Größenordnung, die für hier verträglich ist“. Mailath-Pokorny hält dagegen Ideen, die Kunsthalle Wien zu verlagern, für „nicht spruchreif“. Mit den beiden Standorten am Karlsplatz und im MQ ist er „sehr zufrieden“.

Wie das MQ im Jahr 2020 aussehen kann, wird derzeit in einem offenen Ideenwettbewerb untersucht. Die dabei gefundenen „visionären Entwürfe, Gestaltungsideen und Interventionen aller Art“ sollen am 11. Juli präsentiert werden.

Link:www.mqw.at

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