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"Fühle mich verschaukelt"

Franziska Allgäuer kapituliert vor der Allmacht des Skiverbandes. Die 17-jährige Montafonerin beendet ihre Laufbahn, nachdem sie keine Berücksichtigung im ÖSV-Kader fand.

Allgäuer gehört in drei von vier Disziplinen ihres Jahrgangs zu den Top vier. “Wenn das für eine Aufnahme in den ÖSV-Kader nicht reicht, kann man nur mehr eines machen: aufhören.” Die Schülerin aus Tschagguns frustriert vor allem, dass ein Trainerurteil mehr Gewicht bekommt als sportliche Tatsachen. “Elf wurden aufgenommen, aber ich als Zweitbeste des Jahrgangs bin nicht dabei. Weil mir das technische Potenzial abgesprochen wird”, erklärt die regierende Abfahrts-Jugendmeisterin. “Von einem Trainer, der mich nicht kennt.” Stefan Kappaurer, der Angesprochene, begründet: “Bei Franziska ist mir das Gesamtbild zu sehr auf Abfahrt und Super-G ausgerichtet.”

Beim Vorarlberger Verband herrscht ob der Ausbootung Unverständnis: “Auf Grund ihrer Resultate müsste sie im ÖSV fahren”, sagt Präsident Rolf Amann. Der hatte massiv interveniert, aber auch ein “runder Tisch” mit ÖSV-Damenchef Herbert Mandl konnte an der Entscheidung nichts ändern. “Ich bedauere es sehr, dass sie aufhört. Bei uns im VVS hätte sie mit Ronald Stampfer individuelle und bessere Trainingsmöglichkeiten vorgefunden.” Für VVS-Alpinchef Roland Pfeifer hat “offensichtlich die Chemie zwischen Kappaurer und Allgäuer nicht gestimmt. Franziska hat sich im letzten Jahr unglaublich verbessert. Und es geht ja ums Rennfahren und nicht um die Skischule.”

Allgäuer führt einen weiteren Aspekt ins Treffen: “Ich habe im letzten Jahr von Stams ins Dornbirner Sportgymnasium gewechselt. Möglicherweise hat mir dieser Schritt bei der Kaderbeurteilung geschadet.”

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