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Fußgängerzone - Neue Gestalt für Wiens teuerstes Pflaster

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Die Kärntner Straße und der Graben sollen nach Fußball-EM neu gestaltet werden. Der Stephansplatz bekommt ein Gräberfeld-Muster.

Wiens teuerstes Pflaster wird neu gestaltet: Die Fußgängerzonen des Zentrums sollen nach der Fußball-EM im Juni 2008 ein anderes Gesicht erhalten. Nach Querelen Anfang des Jahres war ein Wettbewerb für die Neugestaltung von Graben, Kärntner Straße und Stephansplatz initiiert worden. Am Mittwoch präsentierten nun Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (V) und Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) friedlich miteinander den Sieger.

Der junge Architekt Clemens Kirsch sieht quer zur Straße verlaufende Platten in drei Graustufen vor, die offen und zugleich elegant wirken sollen. Beim Stephansdom ändert sich das Plattenmuster. Aus der Höhe betrachtet, wird ein Gräberfeld aus abstrakten Kreuzen rund um den Dom zu erkennen sein. Von ebener Erde aus falle dies den Passanten aber nicht auf, versicherte Kirsch. Rosafarbene japanische Kirschbäume sollen zusätzlich als Farbtupfer in der Kärntner Straße gepflanzt werden.

Bei der Neugestaltung werde nun das kleinteilige, stöckelschuhgefährdende Pflaster entfernt, freute sich Schicker. Die neuen, 60 Zentimeter dicken Platten sollen im Gegensatz zu den jetzigen auch Lkw-Anlieferungen standhalten. Überdies werde Ordnung im Wust der Schanigärten, Ständen und Kiosken geschaffen.

Zu sehen sind die Entwürfe aller 20 Einreicher inklusive des Siegerentwurfs noch bis zum 5. Dezember in einer Ausstellung im Opernringhof. Das Wettbewerbssieger allerdings selten 1:1 umgesetzt werden, ist auch dem Planungsstadtrat bekannt, der den jungen Kirsch vorwarnte: „Die Mühlen der Ebene mit den Magistratsabteilungen werden Sie jetzt noch erleben.“

Zufrieden zeigte sich Stenzel: „Ich freue mich ganz einfach, dass die Kärntner Straße, die in die Jahre gekommen ist, ein Facelifting bekommt.“ Natürlich hoffe sie „als kleine Bezirksvorsteherin“, dass der Löwenanteil aus dem Zentralbudget der Stadt komme.

Die zur Verfügung stehenden Mittel für das Projekt betragen jedenfalls 15 Mio. Euro – wovon wie stets die Stadt 80, der Bezirk 20 Prozent trage, unterstrich Schicker. Baubeginn soll nach dem Ende der EM im kommenden Jahr sein, Bauende vor dem Advent 2009. Während des Weihnachtsgeschäfts 2008 wird eine Baupause eingelegt.

In ihrer heutigen Form stammt die Fußgängerzone in der Innenstadt aus den 1970er Jahren. Anfang des Jahres hatte sich dann ein heftiger Disput zwischen VP-Bezirksvorsteherin und SP-Stadtregierung um die Finanzierung der Arbeiten am maroden Pflasters entsponnen. Dieser endete schließlich mit dem Kompromiss, die Arbeiten nach der EM zu starten.

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