Für einen Tag: Wikipedia geht wegen Artikel 13 offline

Ein Tag ohne Wikipedia – das können sich viele jüngere Generationen gar nicht mehr vorstellen. Am 21. März erleben sie es zumindest in den deutschsprachigen Ländern. Die Online-Enzyklopädie will aus Protest gegen die Reform des EU-Urheberrechts einen Tag lang seine Server offline schalten.
Der österreichische Wikipedia-Administrator Thomas Planinger gab den Beschluss der Autoren kürzlich auf Twitter bekannt.
Eine Vorwarnung an alle Nutzerinnen und Nutzer der #Wikipedia: Am 21. März 2019 wird die deutschsprachige Wikipedia für 24 Stunden aus Protest gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform nicht erreichbar sein. Dieser Protest wurde von den Autoren der Wikipedia beschlossen.
— Thomas Planinger (@plani13) 8. März 2019
Im Konkreten werden Artikel 11 und Artikel 13 des neuen EU-Urheberrechts als kritisch betrachtet. Artikel 11, dem sogenannten Leistungsschutzrecht, sieht vor, dass Webseiten wie Google etc. Verlage auch für sogenannte “Snippets” bezahlen müssen, die sie aus Inhalten entnehmen. Diese kurzen Text oder Videoausschnitte verwendet Google etwa in seiner Suchmaschine oder Google News.
Der Artikel 13, der umgangssprachlich als “Uploadfilter” umschrieben wird, sieht vor, dass Webseiten wie YouTube, Facebook, Twitter, Wikipedia und Co. Inhalte schon beim Upload auf Verstöße gegen das Urheberrecht überprüfen müssen. Da minütlich unglaubliche Mengen an Daten auf diese Plattformen hochgeladen werden, wäre das nur noch über automatisierte Filter möglich.