Führerscheinprüfungen: Wenn der Weg zum "Lappen" zur Geduldsprobe wird

Weitere ehemalige Prüflinge haben sich bei VOL.AT gemeldet, nachdem die VN-Recherche zu Nebeneinkünften von Fahrprüfern hohe Wellen geschlagen hatte. Die Wut und das Unverständnis vieler sind in den Schilderungen zu lesen, welche die Redaktion erreicht haben.
Ein vermeintlicher Fehler – und ein spätes Happy End
Für eine junge Prüflingskandidatin begann die praktische Fahrprüfung vielversprechend. Die Fahrlehrerin hatte sie als bereit eingeschätzt, die Route führte durch den westlichsten Teil Vorarlbergs. Als sie ein langsames Fahrzeug vor sich hatte, überholte sie – das Überholverbotsschild kam jedoch erst nach dem Manöver.
Der Prüfer sah das anders: Er war überzeugt, dass das Überholmanöver im verbotenen Bereich stattfand, und erklärte die Kandidatin für durchgefallen. Stunden später jedoch der überraschende Anruf: Der Prüfer hatte seinen Fehler eingesehen – und das Prüfungsergebnis wurde nachträglich in ein "Bestanden" umgewandelt.
Beurteilungen am Zebrastreifen
Auch andere Fahrschüler berichten von Situationen, die sie als ungerecht empfanden. Ein Ehepaar, das vor über einem Jahrzehnt die Fahrprüfung absolvierte, fiel – wie auch ein weiterer Angehöriger kürzlich – beim ersten Versuch durch. Der genannte Grund: Sie seien nicht stehen geblieben, obwohl sich eine Person einem Zebrastreifen näherte. "Die Person war jedoch noch so weit entfernt, dass sie nicht einmal mit einem Sprint rechtzeitig dort gewesen wäre", schreibt der User.
Fehlerhafte Ausbildung mit Folgen
Nicht immer liegt es nur am Prüfer: Eine Fahrschülerin berichtete, dass sie siebenmal durch die Prüfung fiel. Rückblickend stellte sich heraus, dass ihr der Schulterblick immer wieder falsch beigebracht wurde – bis sie sich schließlich selbst informierte. Beim darauffolgenden Antritt: die erfolgreiche Prüfung.
Neuer Anlauf mit anderem Fahrlehrer
Auch eine andere Person fiel dreimal durch – und musste jedes Mal teure Zusatzstunden absolvieren, um erneut antreten zu dürfen.
Die Redaktion von VN.at wird die eingegangenen Meldungen weiter prüfen und bleibt an dem Thema dran. Leserinnen und Leser, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, können sich weiterhin – vertraulich – an die Redaktion wenden. Auch die Landesregierung beschäftigt sich mittlerweile mit der Thematik – mehr dazu hier.
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(VOL.AT)