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Fuchs: Inspiration vom Wrestlingstar

In eine Schublade passt Christian Fuchs nicht. Der Mainzer Fußballer schmust gern mit einer Königspython, verehrt den Wrestlingstar "The Undertaker", weil ihn "die Aura des Unbesiegbaren" umgibt. Und wenn er nicht mit dem linken Bein aufsteht, wird es kein guter Tag.

Fast unbesiegbar fühlt sich Christian Fuchs seit seinem Wechsel zum Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 und ist damit seinem Helden, dem furchteinflößenden US-amerikanischen Wrestlingstar “The Undertaker”, sehr nahe. Wann immer es geht, ist der österreichische Nationalspieler mit seiner Frau Michaela live dabei, wenn die Catch-Ikone Mark William Calaway seine Gegner aufs Kreuz legt. “Ihn umgibt die Aura des Unbesiegbaren. Das imponiert mir”, sagte Fuchs, der mit seinem Club zu Beginn der Saison ebenfalls von Sieg zu Sieg eilte.

Fünf Niederlagen in sechs Pflichtspielen relativierten dann das Bild, doch nach dem 3:2 bei Borussia Mönchengladbach glaubt der 24- Jährige wieder an den “Undertaker”. “Vielleicht bisher unser wichtigster Sieg. Das war der Beweis unserer Moral. Der Negativlauf ist gestoppt”, meinte Fuchs, der mit zwei mustergültigen Flanken auf den Doppeltorschützen Sami Allagui Wegbereiter des fünften Auswärtssieges war. “Die Vorlagen freuen mich sehr, aber was zählt ist der Erfolg des Teams”, meinte der Freistoß-Spezialist, der in Mainz noch ohne Tor ist. “Noch fehlt der Weg ins Netz, aber das macht mich nicht verrückt”, meinte der Austria-Auswahlkicker.

Fuchs und Mainz, das passt. Als “Glücksfall” sieht er seinen Wechsel vom Bundesliga-Absteiger VfL Bochum zu den 05ern. Noch ist er bis Saisonende ausgeliehen, doch die Rheinhessen besitzen eine Kaufoption. Sein Trainer Thomas Tuchel hält große Stücke auf den schnellen und schussgewaltigen Linksfuß. “Er ist ein Volltreffer. Für mich ist er der beste Linksverteidiger der Liga.” Geht es nach dem “Fuchsl”, soll der Mietvertrag für die kürzlich bezogene Wohnung verlängert werden. “Der Verein ist am Zug. Es wäre schön, wenn es klappt”, erklärte Fuchs. Bescheiden für einen Spieler seiner Qualität wäre die festgeschriebene Ablöse. “In der Größenordnung um 1,5 Millionen Euro”, bestätigte der Österreicher.

Seine Haustiere, eine Königspython und eine Königsnatter, müssten dann noch länger auf das Herrchen verzichten. “Die sind handzahm. Mit ihnen kann ich gut kuscheln”, erzählte der in Niederösterreich geborene Schlangen-Liebhaber. Seine Schwiegereltern hüten in der Heimat die Tiere und versorgen sie mit der Lieblingsspeise, kleinen Mäusen. “Mittlerweile haben sie auch keine Angst mehr”, meinte Fuchs, der nur selten nach Hause kommt. Deshalb ist er besonders froh, in Andreas Ivanschitz einen Landsmann im Team zu haben. “Wir können Mundart sprechen, das ist schon wichtig.”

Wichtig ist für den 24-Jährigen auch, stets mit dem linken Fuß aus dem Bett zu steigen. Sonst wird es kein guter Tag. “Irgendeine Macke hat doch jeder”, meinte Fuchs fast entschuldigend. Vorm Spiel geht es auch “link” zu. Erst die linke Socke, dann der linke Schuh, um auf dem Feld mit links dem Gegner Angst einzuflößen. Seine vordringlichste Aufgabe aber ist erst einmal, Tore über die linke Seite zu verhindern. Seinen Offensivgeist will sich Fuchs dennoch nicht nehmen lassen. “Mir ist es einfach lieber, der Gegenspieler rennt mir hinterher, als ich ihm.”

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