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Fußball: Rennen um Salzburgs Nummer eins geht in heiße Phase

Mit dem Comeback von Eddie Gustafsson geht das Rennen ums Einserleiberl bei Meister Red Bull Salzburg in die heiße Phase.

Der Schwede steht am Donnerstag im Testspiel in Belek gegen Spartak Moskau erstmals nach seinem vor neun Monaten erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch wieder im Tor und will sich dabei für einen Stammplatz in der Frühjahrssaison empfehlen.

“Ich fühle mich zu 100 Prozent fit und kann im Training alles mitmachen. Ich bin bereit und will der Mannschaft helfen, damit wir den Titel erfolgreich verteidigen”, erklärte der bald 34-jährige Kapitän, dem ein konkretes Angebot für eine Vertragsverlängerung bis 2014 vorliegen soll.

Der aktuelle Kontrakt von Gustafsson läuft ebenso im Sommer aus wie jener von Gerhard Tremmel, der den Schweden in der Herbstsaison vertrat. “Mit Gerhard ist die Konkurrenz sehr stark. Jeder von uns will logischerweise die Nummer eins sein”, meinte Gustafsson.

Tremmel wurde im Sommer wegen der Verletzung von Gustafsson geholt. Der Deutsche hatte zwar Anlaufschwierigkeiten, präsentierte sich danach aber mit wenigen Ausnahmen fehlerlos und überzeugte auch am Montag beim 3:0-Testspielsieg gegen Grasshoppers Zürich. “Ich werde in jedem Training Vollgas geben, um meinen Standpunkt klar zu untermauern, und der heißt, dass ich im Frühjahr wieder im Tor stehen will”, sagte der 32-Jährige.

Während mit Gustafsson der große Publikumsliebling zurückkehrt, hält sich Tremmels Beliebtheitsgrad bei den Fans in Grenzen. Der frühere Cottbus-Keeper wurde von den Anhängern im Herbst des öfteren als Sündenbock für schlechte Leistungen auserkoren, wofür Tremmel sogar etwas Verständnis zeigte. “Wenn eine Saison nicht optimal läuft, muss immer irgendwer herhalten. Meistens sind es die, die noch nicht so lange da sind, eben ein Boghossian oder ich.” Als Nachteil im Kampf um die Rolle als Einsergoalie sieht Tremmel seine schlechten Imagewerte aber nicht. “So wie ich den Trainer kenne, stellt er immer nach Leistung auf.”

Das Verhältnis zu Gustafsson sei durch den Zweikampf zumindest derzeit nicht getrübt. “Wir hatten nach dem Match gegen LechPosen (Anm.: letztes Spiel im vergangenen Jahr) ein intensives und ehrliches Gespräch, in dem wir ausgemacht haben, dass wir uns im Training gegenseitig pushen werden. Ich hatte selten so eine Verbindung zu einem Torhüter-Kollegen”, beteuerte Tremmel.

Ob dies so bleibt, werden die kommenden Wochen zeigen. “Letztlich wird es einen Verlierer geben, und dann wird sich herauskristallisieren, wie man miteinander auskommt”, erklärte der Deutsche. Sollte Tremmel das Nachsehen haben, wird man ihn wohl nicht mehr allzu lange in Salzburg sehen. “Dann würde ich meinen Vertrag nicht mehr verlängern, denn wenn ich nicht mehr spiele, macht das keinen Sinn.”

Noch scheint über einen möglichen Abschied Tremmels noch keine Entscheidung gefallen zu sein, denn Trainer Huub Stevens ließ in Belek bisher keine Tendenz in der Tormannfrage erkennen. “Wer von Anfang an spielt, wird man sehen. Jeder der Beiden bekommt in den Vorbereitungsspielen seine Chance über 90 Minuten”, sagte der Niederländer. Sein Goalie-Trainer Herbert Ilsanker hielt sich ebenfalls bedeckt. “Hätte ich im Moment die Qual der Wahl, ich könnte mich nicht festlegen.”

Der frühere SalzburgTormann ortete bei Gustafsson leichte Mängel aufgrund der langen Pause. “Was ihm noch fehlt, ist das räumliche Spielverständnis. Das wird er aber mit seiner Routine und den Vorbereitungsspielen hinbekommen. Vom Kopf her hat er überhaupt kein Problem. Er geht in die Bälle, wo ich mir oft denke, ‘Wahnsinn’. Doch auch Tremmel ist sehr stark”, meinte Ilsanker.

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