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Frühwarnsystem soll Inzidenzen in NÖ unter 400 halten

Durch ein Warnsystem will man Ausreisekontrollen verhindern.
Durch ein Warnsystem will man Ausreisekontrollen verhindern. ©APA/ROBERT JAEGER
Mit einem Warnsystem soll in Niederösterreich künftig noch früher auf hohe Inzidenzen reagiert werden, um Ausreieskontrollen zu vermeiden.

Aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wurden am Mittwoch entsprechende Medienberichte über ein geplantes Frühwarnsystem in Niederösterreich bestätigt.

Hohe Inzidenzen: Land NÖ plant Frühwarnsystem

Die Überschreitung der "Vorwarnstufe" von 300 bedeute künftig, dass die Bezirksverwaltungsbehörden sofort die Gemeinden kontaktieren, um mögliche Ursachen für das Ansteigen der Infektionszahlen und Strategien zur Eindämmung zu besprechen, hieß es. "Jedenfalls sollen die Testmöglichkeiten vor Ort intensiviert werden und vor Ort auch zur Nutzung dieser Tests aufgerufen werden", betonten Pernkopf und Königsberger-Ludwig.

Am Mittwoch wiesen die Bezirke Neunkirchen, Waidhofen a.d. Thaya, Wiener Neustadt-Land und die Statutarstadt Wiener Neustadt laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eine Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 300 auf, mehrere Bezirke waren knapp darunter. Hinter Wiener Neustadt mit 493,2 lag der Bezirk Wiener Neustadt-Land mit 409,9, der damit nach einem Tag Pause erneut eine Inzidenz über 400 verzeichnete.

Liegt der Wert in einem Verwaltungsbezirk sieben Tage lang durchgehend über 400, werde das Land Niederösterreich gemäß der Bundesvorgaben prüfen, auf welcher lokalen oder regionalen Ebene Maßnahmen getroffen werden. "Abhängig von der Ausbreitungssituation und der lokalen Gegebenheiten können das bezirksweite oder auch regionalisierte Maßnahmen sein", wurde mitgeteilt. Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner betonte: "Solange die Sieben-Tages-Inzidenz über einem Wert von 400 liegt, sollen jedenfalls die Testungen in Schulen intensiviert werden und die FFP2-Maskenpflicht für Betreuerinnen und Betreuer in Kindergärten, für Lehrerinnen und Lehrer in Schulen sowie für Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und 14 Jahren ausgeweitet werden."

Quarantäne-Aufhebung erst nach negativer PCR-Testung

Um eine Verbreitung der Südafrika-Mutation möglichst zu verhindern, wird künftig bei einer nachgewiesenen Infektion die behördliche Quarantäne erst nach negativer PCR-Testung aufgehoben, wurde außerdem in der Aussendung festgehalten. Diese kann frühestens nach 14 Tagen durchgeführt werden und nur wenn die Person 48 Stunden symptomfrei war. Auch Haushaltsangehörige werden nach zwei Wochen getestet. Zudem soll die Quellensuche im Contact-Tracing bei Südafrika-Fällen weiter verstärkt werden.

Kritik an den angekündigten Maßnahmen für Regionen mit einer Inzidenz von mehr als 300 kam am Mittwoch von der FPÖ Niederösterreich. Der Schritt schaffe Verunsicherung, sei wirtschaftsfeindlich und erledige sich in Wahrheit von selbst, hielt Landespartei- und Klubobmann Udo Landbauer fest. "Das einzige Frühwarnsystem, das es braucht, ist jenes, um frühzeitig verfassungswidrige Verordnungen, Verbote und Strafen dieser schwarz-grünen Regierungstruppe zu stoppen."

Keine Anzeigen bei Ausreisekontrollen in Wr. Neustadt

Im Hochinzidenzgebiet Wiener Neustadt wurden am Dienstag mehr als 3.700 Personen kontrolliert, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner am Mittwoch auf APA-Anfrage. Dabei wurden laut Polizei 25 Zurückweisungen verzeichnet, Anzeigen gab es keine.

Um in Wiener Neustadt auch Ausreisen abseits der Hauptrouten zu prüfen, soll die Einsatztätigkeit entsprechend angepasst und noch mobiler werden. Dies soll mittels einer Rotation bei den Kontrollpunkten geschehen.

Impfstraße in der Arena Nova eröffnet

In der Arena Nova in der Statutarstadt wurde am Dienstag eine Impfstraße eröffnet. Die Kapazität beträgt nach Angaben des Rathauses 3.780 Personen innerhalb von drei Wochen und soll danach verdoppelt werden. Insgesamt seien mehr als 30.000 Impfdosen für über 15.000 Menschen vom Land zugesagt. Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) erneuerte in einer Aussendung abermals seine Forderung an das Gesundheitsministerium, "ausreichend Impfstoff für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt" zur Verfügung zu stellen.

An den Covid-19-Teststandorten in Wiener Neustadt werden ab dieser Woche auch Nasenbohrer-Tests angeboten. Die Untersuchungswilligen können diese unter Aufsicht von geschultem Personal des Roten Kreuzes und der Fachhochschule selbst durchführen. Damit sind an den großen drei Standorten Arena Nova, Kasematten und Zehnergürtel die Varianten Nasenrachen-Abstrich, vorderer Nasenbereich sowie Rachenabstrich möglich, teilte das Rathaus in einer Aussendung mit.

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(APA/Red)

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