Frühschoppen zum neuen Hochwasserschutz

Die Marktgemeinde eröffnete das 1,25 Millionen Euro teure Hochwasser-Schutzbauwerk letzten Sonntag mit einem zünftigen Frühschoppen.
Für Bürgermeister Christian Natter stellt die Geschiebesperre ein Schutzbauwerk dar, „das nach menschlichem Ermessen die Hochwassergefahr in diesem Bereich unserer Gemeinde wirkungsvoll bannt, unsere Bürgerinnen und Bürgerinnen, ihre Häuser und damit auch ihr Hab und Gut schützen wird.“ Natter bedankte sich bei seinem Vorgänger Erwin Mohr und dem damaligen Gemeinderat Peter Grebenz, die maßgebliche Vorarbeiten zur Umsetzung dieses Projektes geleistet haben. Einen speziellen Dank richtete der Bürgermeister an die Familie Elmar Gunz, die als direkte Anrainer viel Geduld mit der Baustelle und den Baumaßnahmen bewiesen hätten.
Auffangbecken bietet Platz für 2000 Lkw-Fuhren
Seit 1957 habe es im Bereich des Rickenbachs keine sehr großen Hochwasserereignisse mehr gegeben, so Andreas Reiterer, Sektionschef der Wildbach- und Lawinenverbauung Vorarlberg. Reiterer sprach auch die Klimaänderung an und meinte: „Ein paar Grad mehr oder weniger, das macht dem Rickenbach nichts aus. Eine Klimaveränderung kann aber dazu führen, dass die Schäden bei gravierenden Hochwasserereignissen höher ausfallen, wie bisher.“ Der Auffangraum der Geschiebesperre seit jedoch mit 20.000 Kubikmeter Fassungsvermögen, was immerhin 2.000 Lkw-Fuhren entspreche, großzügig dimensioniert.
LTP Mennel: Ehrenamtlichen Kräften gebührt Respekt und Dank
„Wir haben alle noch die Bilder von der verheerenden Hochwasserkatastrophe 1999 und den Überschwemmungen und Vermurungen von 2005 im Kopf“, so Landtagspräsidentin Bernadette Mennel. Das Land habe damals einen Aktionsplan beschlossen und über 64 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen bereit gestellt. Mennel erinnerte an den selbstlosen Einsatz vieler Freiwilliger in diesen schweren Stunden: „Ohne die ehrenamtlichen Einsatzkräfte wäre eine Bewältigung dieser Katastrophen in relativ kurzer Zeit nicht möglich gewesen. Ihnen und allen freiwillig Tätigen gebührt unser Respekt und Applaus.“
Aus der Sicht der Geschiebesperre („Hallo, könnt ihr mich hören..“) sinnierte der Wolfurter Diakon Christoph Lang über das Schutzbauwerk und meinte: „Schaut zu mir und wenn es mir einmal zuviel wird, so befreit mich von den Hölzern.“ Die Bauerkapelle Wolfurt intonierte dazu „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss, ehe Lang dem Bauwerk den kirchlichen Segen erteilte.
Stark nachgefragt waren bei den zahlreichen Eröffnungsgästen die angebotenen Führungen zur Geschiebesperre. Für die notwendige Stärkung sorgte die Funkenzunft Rickenbach, die neben Kaffee und Kuchen auch Zack-Zack, Grillwürstl und weitere Köstlichkeiten zum Frühschoppen bereit hielt.