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Frühes Versprechen - Kritik und Trailer zum Film

Der 1914 in Vilnius geborene, in Polen in liebevoller Obhut seiner fürsorglichen Mutter Nina aufgewachsene Romain Gary wurde später in Frankreich zum gefeierter Autor, Weltkriegsflieger, Diplomaten und Filmregisseur. Dabei entpuppte sich der glühende Ehrgeiz seiner alleinerziehenden Mutter, das Beste aus ihrem Sohn zu machen, als treibende Kraft für den jungen Romain.

Anfang der 1920er-Jahre in Osteuropa: Im tiefsten Winter läuft ein Bursche vermummt durch das Gassengewirr einer finsteren Stadt. Das Schneetreiben wird immer dichter, und plötzlich taucht seine Mutter wie ein Gespenst vor ihm auf, schüttelt ihn und weist ihrem verdutzten Sohn den Weg: “Du wirst Botschafter. Du bist der Schönste und Größte”. Am Freitag kommt “Frühes Versprechen” ins Kino.

Frühes Versprechen: Kurzinhalt zum Film

Diese geisterhafte Begegnung ist der Auftakt für eine abenteuerliche Mutter-Sohn-Beziehung, die sich über mehr als 20 Jahre erstreckt und vom düsteren Warschau über das sonnige Nizza bis zu den Schrecken des Zweiten Weltkrieges führt. Der französische Regisseur Eric Barbier erzählt in seinem opulenten, hochkarätig besetzten Biopic die Lebensgeschichte des französischen Autors, zweifachen Prix-Goncourt-Trägers und Diplomaten Romain Gary (Pierre Niney), der von seiner alleinerziehenden Mutter Nina (Charlotte Gainsbourg) abgöttisch geliebt und zugleich zu Höchstleistungen angespornt wurde.

Grundlage dieser über 24 Millionen Euro teuren europäischen Produktion ist Garys Autobiografie “Frühes Versprechen”, in der Fakten und Fiktion nicht immer glasklar zu trennen sind. So konnte sich auch Eric Barbier einige Freiheiten nehmen und die Mutter-Sohn-Geschichte immer wieder dramaturgisch zuspitzen.

Eine große Rolle für Schauspielerin und Sängerin Charlotte Gainsbourg: Ende 2017 brachte die Tochter von Chanson-Legende Serge Gainsbourg und Schauspielerin Jane Birkin ihr Album “Rest” mit elf neuen Songs heraus. Davor stand sie für Lars von Trier in provokanten Filme wie “Nymphomaniac” oder “Melancholia” vor der Kamera. Jetzt spielt sie mit großem Einsatz und Mut zum Pathos eine Mutter, deren Liebe und Fürsorge für ihren Sohn ihr über alles geht und auch komische Züge annimmt.

Frühes Versprechen: Die Kritik

Wenn Nina ihren fast erwachsenen Sohn mit dem Hausmädchen in flagranti erwischt, wird die Szene zur Burleske. Gainsbourg hat sich mit Haut und Haaren diese Nina einverleibt: “Ich wollte sehr buchstäblich die Liebe und die Leidenschaft nachempfinden, die diese Frau für ihren Sohn empfindet und konnte das nur auf eine sehr intensive Weise ausdrücken”, sagt sie laut Presseheft.

Dies ist ihr über zwei Stunden überzeugend gelungen. Von der ersten Szene im Schnee an bemüht sich Nina, ihren Sohn zur Berühmtheit zu machen. Er muss erst zeichnen, später dann schreiben. Getrieben wird diese Frau von ihrer unverbrüchlichen Liebe zu Frankreich. Als sie endlich mit Romain ins gelobte Land reisen darf, muss sich ihr Sohn als Autor behaupten. Als eine Kurzgeschichte von ihm in einer Zeitung erscheint, ist dies das größte Glück dieser Frau. Später lassen ihre Kräfte nach, da ist es dann der Sohn, der sich um die Mutter kümmert. Ein unzerstörbares Band verbindet diese beiden Menschen, für Romain bleibt Nina immer die erste Frau in seinem Leben.

Eine Liebe über den Tod hinaus. Schwer herzkrank schreibt Nina im Krankenhaus Hunderte Briefe, die ihr Sohn, der im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Engländer gegen die Nazis kämpft, erst nach und nach erhält. So erfährt er erst Jahre später vom Tod seiner über alles geliebten Mutter.

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(APA/Red)

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