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Früher Start, lange Tage: "Mehr als sich ausziehen geht nicht"

Wie sich ein vierköpfiges Bau-Team in Hard gegen die Sommerhitze wappnet, zeigt ein morgendlicher Lokalaugenschein von VOL.AT. Vorarbeiter Roland Hartmann erzählt, wie der frühere Arbeitsbeginn hilft – und wo die Grenzen liegen.

Um Punkt halb sieben dröhnt es bereits von der Baustelle in Hard. VOL.AT besucht das Team von Hartmann Holzbau frühmorgens – da sind die Temperaturen noch gnädig. Trotzdem kommt Reporterin Laura Schwärzler beim Treppensteigen ins Schwitzen.

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Der Bau läuft - trotz Hitze

Der Sommer zeigt sich in Vorarlberg wieder von seiner heißen Seite. Auf den Baustellen wird das zur Herausforderung. In Hard wird ein über 100 Jahre altes Haus saniert – dort startet der Arbeitstag im Sommer bereits um sechs Uhr morgens.

Roland Hartmann im VOL.AT-Interview:

Bei jedem Wetter auf der Baustelle

Die Arbeiter selbst jammern beim Besuch gar nicht. Sie scheinen die sanfteren Temperaturen noch zu genießen, bevor sie womöglich bald wieder auf die 30-Grad-Marke klettern. Außerdem sind sie die Arbeit bei jedem Wetter gewohnt.

Höhenangst darf man hier nicht haben.
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"Wie Hännile am Spieß"

Vorarbeiter Roland Hartmann muss nicht lange bei der Frage nach der heißesten Baustelle während seiner Berufslaufbahn überlegen. Er erinnert sich zurück, dass er bei einer Baustelle eines Glasherstellers sich durch die vielen Fenster wie "ein Hännile am Spieß" gefühlt hat.

Bauen geht ohne Lärm nicht. Deswegen ist kein früherer Start am Morgen möglich.
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Früherer Arbeitsbeginn

Wie ein Hühnchen am Spieß fühlt er sich an diesem Morgen zum Glück nicht. Auf der Baustelle in Hard wird an diesem Tag bereits seit halb sieben Uhr in der Früh gehämmert und gesägt. Dort wird ein über 100 Jahre altes Haus im historischen Look saniert und aufgestockt.

Eine besondere Baustelle: Das Haus ist über 100 Jahre alt.
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Roland Hartmann im Interview.
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Das vierköpfige Team von Hartmann Holzbau fängt in den heißen Sommermonaten aufgrund der Hitze bereits eine Stunde früher zu arbeiten an: um sechs Uhr morgens. Dann machen sie sich auf den Weg zur Baustelle. Ein früherer Arbeitsbeginn ist leider nicht möglich, da sonst die Nachbarn in ihrem Schlaf gestört werden könnten. Ärger mit den Nachbarn möchten sie nicht riskieren.

Arbeiten mit Aussicht.
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In der meist heißesten Zeit Ende Juli und Anfang August ist dann zum Glück Stillstand auf der Baustelle. "Bei der Hitzespitze im Sommer haben wir Betriebsurlaub. Das hat sich auf dem Bau so eingebürgert", so Hartmann im Gespräch mit VOL.AT.

Eine Kopfbedeckung schützt vor der Sonne.
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Sonnencreme, Kappe und Wasser

Der Ablauf der Handgriffe auf der Baustelle kann nicht wirklich an die Tageszeit angepasst werden. Denn bestimmte Tätigkeiten setzen andere Arbeitsschritte voraus. Hartmanns Geheimnis für heiße Tage ist: "Einschmieren, Kappe aufsetzen und viel trinken!" Viele Wasserflaschen auf der Baustelle zeigen: Das wird ernst genommen.

Wasser gibt es genug auf der Baustelle.
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Und noch mehr Wasser.
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Und noch mehr Wasser.
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"Mehr als ausziehen geht nicht"

Der 40-Jährige beklagt sich beim Gespräch nicht über die Hitze, für ihn kommt es einfach auf die Einstellung an. Trotzdem sind Frühling und Herbst seine bevorzugten Jahreszeiten. Ansonsten stoßen die Arbeiter durch die Kleidung teilweise an ihre Grenzen: "Im Sommer geht nicht mehr, als sich auszuziehen, und im Winter schaust du durch die viele Kleidung aus wie ein Michelin-Männchen und kannst dich nicht bewegen."

Das Team vor der Baustelle.
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Konzentriert an der Arbeit.
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Die Nachbaren sollten nicht in den frühen Morgenstunden verärgert werden.
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An diesem Tag sind wenigstens ein paar Wolken am Himmel, die das Arbeiten etwas erträglicher machen.
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