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Frost und Schnee großes Problem für Obstbauern

Beim Obst könnte Frost für Schäden bei Marillen und Kirschen sorgen.
Beim Obst könnte Frost für Schäden bei Marillen und Kirschen sorgen. ©pixabay.com (Sujet)
Die kommenden Tage werden durch den Wetterumschwung für die heimischen Obstbauern besonders kritisch. Vor allem bereits blühende Kulturen, wie die Marille oder Kirsche sind durch Frost und Schnee gefährdet.
Marillenblüte in der Wachau

Der aktuelle Wetterumschwung mit teilweise Frost und Schnee hat noch zu keinen großflächigen Schäden in der Landwirtschaft geführt. Die kommenden Tage sind für die heimischen Bauern aber kritisch. Aktuell gebe es nur vereinzelt Schäden - etwa bei der Marillen- und Kirschblüte - im Süden und Osten von Österreich, hieß es von der Hagelversicherung auf APA-Anfrage. Die Entwicklung hänge von den nächsten Tagen ab.

Bislang nur vereinzelt Frostschäden bei Marillen- und Kirschbäumen

Der landwirtschaftliche Spezialversicherer Hagelversicherung braucht bei Frostschäden dann einige warme Tage um allfällige Schäden genau beurteilen zu können. Laut Landwirtschaftskammer Steiermark haben die bisherigen Frostereignisse zu Blütenschäden, insbesondere bei Marillenbäumen, geführt. Nach derzeitigen Einschätzungen dürfte sich das aber noch nicht auf den Ertrag auswirken. Die für die kommenden Tage prognostizierten Temperaturen werden als kritisch eingestuft. Bei einer Temperatur unter minus fünf Grad Celsius wäre mit Ertragsausfällen zu rechnen.

Da die Vegetation bei Äpfeln derzeit am wenigsten weit fortgeschritten ist, seien diese Kulturen noch sehr widerstandsfähig. Andere Kulturen, die bereits blühen, wie beispielsweise auch Pfirsiche, Zwetschken und Kirschen, seien aber wie die Marille gefährdet. Direkte Frostabwehr wie Frostschutzberegnung oder das Aufstellen von Heizöfen betreiben etwa ein Viertel der steirischen Obstbaubetriebe. Etwa 80 Prozent der Obstbaubetriebe sind gegen einen Totalausfall durch Frost versichert.

Angst vor weiteren Frostnächten bei heimischen Obstbauern

In der Steiermark werden laut Kammer auf etwa 150 Hektar Marillen angebaut, das sind rund 16 Prozent der österreichischen Marillen-Flächen. Den größten Flächenanteil hat nach wie vor das Bundesland Niederösterreich. Die Hektaranzahl ist in der Grünen Mark aber seit Ende der 1990er-Jahre kontinuierlich im Steigen. Warme Hanglagen und die vielen Sonnenstunden der Steiermark bieten den Marillen ideale Voraussetzungen.

In Niederösterreich hat der Wintereinbruch nach Auskunft der Landwirtschaftskammer bisher keine Frostschäden verursacht. Kritisch könnte es laut Wetterprognose allerdings Mittwoch- und Freitagfrüh werden. Gefährlich wären noch niedrigere Temperaturen etwa für Sellerie oder Kohlgemüse. Beim Obst könnte Frost für Schäden bei Marillen sorgen - die Bäume in der Wachau stehen gerade in Vollblüte. "Die Angst ist groß, dass es noch kälter wird", sagte eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Die Frostnächte könnten auch für die oberösterreichischen Obstbauern wieder zum Problem werden. Unter anderem haben die Marillen im Eferdinger Becken bereits zu blühen begonnen. "Wir hoffen, dass es nicht so extrem wird wie im Vorjahr ", sagte Heimo Strebl, Referent für Obst- und Weinbau in der oberösterreichischen Landwirtschaftskammer, den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Dienstagsausgabe). Der Frost im Frühjahr 2020 habe bei den Marillen zu Ernteausfällen von 95 Prozent geführt, so Strebl.

(APA/Red)

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