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Fritz Aichingers umstrittene Nominierung als Wiener ÖVP-Klubchef

Nach dem Rücktritt Christine Mareks steht die Wiener ÖVP vor der dringenden Entscheidung ihrer Nachfolge. Die Nominierung Fritz Aichingers für ihr Amt ist seinem Parteikollegen Wolfgang Aigner jedoch ein Dorn im Auge. Aigner trat aus dem Klub aus.
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Wiener ÖVP: Parteichefin Christine Marek ist zurückgetreten

Am Freitagabend nominierte der Parteivorstand der Wiener ÖVP Fritz Aichingerzum neuen Klubobmann. Der Gemeinderat und Bundes-Handelsobmann Aichinger ist für die Nachfolge Mareks vorgesehen. Der langjährige Mandatar Aichinger wird bei der Klub-Vollversammlung am Mittwoch sehr wahrscheinlich die nötige Mehrheit erhalten, was jedoch auch innerparteilich für Kontroversen sorgt. Denn der VP-Abgeordnete Wolfgang Aigner trat als Reaktion auf die Nominierung seines Kollegen am Dienstag aus dem Klub aus.

Als Grund für seinen Austritt, nach dem Aigner ab sofort nur noch als wilder Abgeordneter fungieren wird, nennt er vor allem die Vorgangsweise der Ernennung Aichingers. Aigner kritisiert die unzureichende Gesprächskultur zwischen der Parteispitze und den Abgeordneten. Er spricht von einer „Hinterzimmerromantik“, da der Parteivorstand die Entscheidung zu Aichingers Nominierung am Freitag überstürzt getroffen habe und bezeichnet Aichinger als „Großkoalitionär“, der als Klubobmann nicht die richtige Wahl sei. Zudem sei die Ernennung des Klubchefs nicht Sache des Vorstandes, sondern eben jene des Klubs.

Aichinger zeigt sich gesprächsbereit

Fritz Aichinger hofft nun, Aigner eventuell zur Rückkehr bewegen zu können. Er betont, das Gespräch mit Aigner zu suchen. Trotzdem sieht es ganz danach aus, als sei die Entscheidung Aigners unwiderruflich –­ denn dieser sieht es als besten Beweis für die mangelhafte parteiinterne Kommunikation, dass man erst jetzt das Gespräch mit ihm sucht.

Auch wenn bisher offenbar keine weiteren Mandatare beabsichtigen, auszusteigen, herrscht auch bei anderen Mitgliedern des Klubs Unzufriedenheit mit der Situation. Offizielle Stellungnahmen sollen jedoch erst nach der Versammlung am Mittwoch ein Thema sein. Fritz Aichinger verteidigte jedenfalls die Entscheidungen des Vorstandes vehement – die Vorgehensweise sei nötig gewesen, um der Partei die Handlungsfähigkeit zu erhalten.

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