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Frischer Balkan-Import: Das Ikadem Orkestar

Und wieder Bulgarien – das Land, wo dank des hohen Niveaus traditioneller Musik und der Weltläufigkeit ihrer MusikerInnen Jazz zum selbstverständlichen Idiom, ja zur Weiterführung der Tradition selbst wurde ...

… ganz gleich, ob Jazz (wie bei Ivo Papasov) direkt aus den Gypsy-Traditionen rezipiert wurde, oder – intellektueller – von Abgängern der Musikuniversität in Plovdiv. Dass die Hirtenflöte Kaval zum Jazzinstrument wurde, ist heute allerdings selbstverständlich und wird keinesfalls als Exotikum empfunden.

Wem der Kaval-Jazz eines Theodosii Spassov oder Kostadin Kostadinov (der Chef von Bulgara) liegt, der wird auch am hervorragenden Spiel des Nedyalko Nedyalkov Gefallen finden. Obgleich Nedyalkov stärker in der traditionellen Musik verwurzelt ist (die in Bulgarien zumeist orchestral arrangierte Neo-Folklore bedeutet), fühlt sich der 36-Jährige auch in freieren, internationalen Formen zurecht, wie seine Zusammenarbeit mit Milcho Leviev, Antoni Donchev oder Yildiz Ibrahimova beweist. Natürlich ist er auch bevorzugter Partner von Stoyan Yankoulov und Ivo Papasov.

Mit Georgi Petrov und Pejo Peev (der Gadulkaspieler von Martin Lubenovs Jazzta Prasta) war er Mitglied der irischen Riverdance-Show und nahm mit einigen ihrer Instrumentalisten eine viel beachtete CD auf. Um die Jahrtausendwende war er Mitglied der norwegischen Extremband Farmer’s Market (am 22. April im Porgy & Bess) – und er ist Gast auf Nenad Vasilics aktuelle CD „Honey & Blood“.

Mit seiner Band IKADEM wird sich Nedyalkov erstmals einem österreichischen Publikum vorstellen. Mit einer besonders jungen Band, deren musikalisches Panoptikum weit über Bulgaro-Jazz hinausreicht, sich lateinamerikanischen und klassischen Formen sowie Zwölfton-, elektronischer und serieller Musik annähert. Minko Lambov gilt nach M. Leviev und A. Donchev als der meist versprechende Pianist Bulgariens und hat sich international schon einiges Renommé erspielt. Ventzislav Radev kennt ein österreichisches Publikum als Mitglied des Martin Lubenov Orkestars sowie von Jazzta Prasta.

Mehr Infos über die Band sowie Hörproben auf www.messechina-music.com

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