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Friedrichshafen-Anteile von Wien abgeschrieben

Die 25,15-Prozent-Beteiligung an der Flughafen Friedrichshafen GmbH entwickelt sich für den größten Gesellschafter, den Flughafen Wien, offenbar nicht nach Wunsch.

Im Oktober 2007 wurden die Anteile zu einem Kaufpreis von 7,7 Mill. Euro erworben. Nun, vier Jahre später, wurde von Seiten des börsennotierten Unternehmens eine Wertkorrektur der Beteiligung vorgenommen – auf faktisch null. „Wir müssen als börsennotiertes Unternehmen unsere getätigten Investitionen laufend auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüfen. Und die Entwicklung am Flughafen Friedrichshafen läuft nicht nach Plan“, so Flughafen- Wien-Sprecher Peter Kleemann auf VN-Nachfrage.

Negative Mittelfristplanung

So heißt es in der Halbjahresbilanz des Flughafens Wiens: „Die Beteiligung wurde im Jahr 2007 unter der Prämisse zweistelliger Wachstumsraten, eines hohen Wirtschaftswachstums und der Entwicklung der Tourismusregion erworben.“ Aufgrund der negativen Entwicklung sei der Buchwert der Beteiligung in den vergangenen Perioden im Zuge der At-equity-Bewertungen immer wieder verringert worden. Die neue, erst kürzlich überarbeitete Mittelfristplanung des Flughafens Friedrichshafen habe nun gezeigt, dass die wirtschaftlichen Ziele mittelfristig nicht erreicht werden können. „Aus diesem Grund wurde entschieden, diese Beteiligung zur Gänze wertzuberichtigen“, heißt es im Bericht.

Debatte über Rückzug?

„Das ist Angelegenheit des Flughafens Wien, wir haben darauf keinen Einfluss“, so Jürgen Ammann, Sprecher des Flughafens Friedrichshafen. Man sei 2007 von zweistelligen Wachstumsraten ausgegangen, durch die Krise seien diese Erwartungen nicht erfüllt worden. „Wir haben noch nicht das Niveau von 2008 erreicht“, erklärt Ammann. Konkret zählte der regionale Flughafen im vergangenen Jahr 590.000 Fluggäste – das entspricht einem Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ziel sei es, in den kommenden „drei bis vier Jahren“ die Passagierzahlen auf 800.000 zu erhöhen. Wird die Beteiligung am Flughafen Friedrichshafen grundsätzlich hinterfragt? „Eine Entscheidung über die Richtung ist noch nicht getroffen. Ich kann mich dazu nicht äußern“, so Kleemann ausgesprochen zurückhaltend. Von einer diesbezüglichen Diskussion will man beim Flughafen Friedrichshafen aber derzeit nichts wissen. „Das wäre mir neu. Aber das ist Thema der Gesellschafter“, sagt Ammann.

VN

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