AA

Friedensgespräche zwischen Ukraine und Russland digital fortgesetzt

Moskau: Verhandlungen mit Kiew laufen in Videoformat weiter.
Moskau: Verhandlungen mit Kiew laufen in Videoformat weiter. ©Ukrainian Presidential Press Office via AP
Nach den Vorfällen in Butscha gehen die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland weiter.
Das fordert die Ukraine
Russland und Ukraine sprechen von Fortschritten
Vorfälle in Butscha erschweren Gespräche

"Derzeit laufen intensive Verhandlungen mit der ukrainischen Seite im Videoformat", sagte Russlands Vize-Außenminister Andrej Rudenko am Dienstag in einem Interview der Agentur Interfax. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt weiter auf Verhandlungen mit Russland.

Friedensverhandlungen zwischen Russland und Ukraine fortgesetzt

Solange es noch keine Einigung über ein abschließendes Dokument gebe, sei es aber zu früh, um beispielsweise über ein Treffen von Russlands Außenminister Sergej Lawrow und seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba zu sprechen. Lawrow und Kuleba hatten sich am 10. März im türkischen Antalya getroffen. Später verhandelten in der Türkei auch die Delegationen beider Länder miteinander.

Russland lehnt nach Angaben der Regierung zwar ein direktes Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj nicht ab. Allerdings könne dies erst geschehen, wenn man sich auf ein Abkommen geeinigt habe, erklärte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

Friedensgespräche als "einzige Option"

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt weiter auf Verhandlungen mit Russland. Dies sei zwar schwer, aber die einzige Option, sagt Selenskyj im staatlichen Fernsehen. Es könne aber sein, dass es kein persönliches Treffen zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geben werde. Selenskyj bekräftigt zugleich, dass die Ukraine Sicherheitsgarantien brauche. Sonst drohe, dass Russland in zwei Jahren zurückkomme. Zum Streit über die ostukrainische Region Donbass sagt er, man werde sich nicht in allen Punkten auf einmal einigen können, aber man sollte daran arbeiten.

Noch keine Klarheit zu Sicherheitsgarantien

Für Selenskyj gibt es noch keine Klarheit, welche Länder der Ukraine künftig ihre Sicherheit garantieren könnten. Dabei brauche die Ukraine keine 40 Partner, die auf Abruf bereit stünden, sagte Selenskyj in einem Interview mit ukrainischen Fernsehsendern am Dienstag in Kiew. "Wir brauchen ernsthafte Spieler, die zu allem bereit sind. Wir brauchen einen Kreis von Staaten, die bereit sind, innerhalb von 24 Stunden alle Waffen zu liefern. Wir brauchen einzelne Länder, von denen die Sanktionspolitik wirklich abhängt."

Das fordern Russland und Ukraine bei den Friedensgesprächen

In den Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges fordert Kiew, dass mehrere Staaten künftig die Sicherheit der Ukraine garantieren. Nach Vorstellung von Selenskyj soll dies der Beistandsverpflichtung der NATO ähneln, in der die Ukraine aber nicht Mitglied ist. In diversen Vorschlägen sind die USA, Großbritannien, Polen, aber auch der jetzige Kriegsgegner Russland, die Türkei oder Deutschland als mögliche Garantiemächte genannt worden.

Über Moskauer Forderungen nach einer angeblichen "Entmilitarisierung" und "Entnazifizierung" werde man nicht reden, sagte Selenskyj. Die künftige ukrainische Armee werde so groß sein wie nötig, um das Land zu verteidigen. Beim Thema "Entnazifizierung" solle Russland "in den Spiegel schauen", sagte der Staatschef. Dabei verwies er auf das Massaker an Zivilisten in dem Kiewer Vorort Butscha, für das Kiew die zeitweilige russische Besatzung verantwortlich macht.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Friedensgespräche zwischen Ukraine und Russland digital fortgesetzt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen