Kurz davor ist es passiert, der Film der österreichischen Regisseurin Anja Salomonowitz über Frauenhandel, ist mit dem Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück 2007 ausgezeichnet worden. Das gab der Poool Filmverleih heute bekannt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ist die siebente Auszeichnung für Kurz davor ist es passiert, der unter anderem den Wiener Filmpreis 2006, den Caligari-Filmpreis der Berlinale 2007 und den Artistic Innovation Award des Filmfestivals Mar del Plata 2007 erhalten hat.
Salomonowitz verlasse laut Begründung der Jury den Boden des konventionellen Dokumentarfilms und findet einen radikal neuen filmischen Ansatz. In einer Art Brechtschen Verfremdung konfrontiert sie den Zuschauer mit den Tatsachenberichten der Opfer, heißt es weiter. Die vermeintlich neue Heimat der Opfer gerinne zu einem unwirtlichen, kalten Ort, Symbol für Ausgrenzung und Ausbeutung. Mit dieser ungewohnten Art der Darstellung gelingt es Anja Salomonowitz, voyeuristische Ansätze von vorneherein zu unterlaufen und dennoch ganz dicht bei den Opfern zu bleiben.
Das Unabhängige Filmfest Osnabrück ist ein Forum für engagiertes Kino. Leitgedanke des Filmfests ist die Förderung der Toleranz in der Gesellschaft und zwischen den Nationen. Der von der Wiener Amour Fou Filmproduktion produzierte Film, der sich mit dem Thema Frauenhandel auseinandersetzt, läuft derzeit in Österreichs Kinos.