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FridaysForFuture überprüfte Parteien auf Klimatauglichkeit

FridaysForFuture unterzog die Parteien einer "Klimaprüfung".
FridaysForFuture unterzog die Parteien einer "Klimaprüfung". ©APA/LUKAS HUTER
Mit zwei Siegern und zwei Verlierern endete die Bewertung von FridaysForFuture und TU-Experten zur Klimatauglichkeit der Parteien. Dabei stellten sich fast alle der kritischen "Klimaprüfung".
"Klimaprüfung" in der TU

Die Klima-Jugendbewegung "FridaysForFuture" hat am Freitag in der TU Wien die Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl bzw. Vertreter der Parteien zur "Klimaprüfung" durch Wissenschafter antreten lassen. Am besten bewerteten die Experten dabei die Wahl- und Parteiprogramme von Grünen und NEOS, die ehemaligen Regierungsparteien ÖVP und FPÖ fuhren schlechtere Noten ein.

"FrydaysForFuture" wollten bei der vor jungem Publikum stattfindenden "Klimaprüfung" vor allem Politik und Wissenschaft zueinander bringen. Das Bewertungspodium war auch hochrangig besetzt: Sigrid Stagl vom Institut für Ecological Economics der WU Wien, Karl Steininger vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel an der Uni Graz, Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb von der Boku und Gottfried Kirchengast, Vertreter der Wissenschaft im Klimaschutzkomitee und Leiter des Wegener Center. Bei ihrer Bewertung orientierten sich die Wissenschafter an dem 1,5 Grad-Ziel. Benotet wurde auf einer Skala von Hellgrün über Gelb bis Rot.

Grüne und NEOS erhielten Bestnoten

Die besten Noten, nämlich Grün, erhielten dabei Grüne und NEOS, obwohl selbst bei den Musterschülern noch "Luft nach oben" war. Für Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler ist der Kampf gegen den Klimawandel auch einer der Hauptpunkte des Wahlprogrammes. "Herzstück" davon ist eine ökosoziale Steuerreform, bei der umweltfeindliches Verhalten bestraft und klimafreundliches Verhalten belohnt wird. Dabei sollte es aber keinesfalls zu einer Mehrbelastung der Bürger kommen.

Gleich gut wie die Grünen schnitten die NEOS ab. Grund dafür dürfte wohl deren unmissverständliches Bekenntnis zu einer aufkommensneutralen "CO2-Steuer" - auch unter diesem ungetarnten Namen - gewesen sein. Neben einem eigenen "Klimabudget" und mehr Mobilität sprach sich Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger auch für "Bildung, Bildung und Bildung" aus.

SPÖ und JETZT im Mittelfeld

Mit einem Gelb (aber mit einem Plus) wurden die Klimaambitionen der Liste JETZT bedacht. Spitzenkandidat Peter Pilz wehrte sich dagegen, dass die Liste den Klimaschutz nicht mehr an die erste Stelle setze. "Drei von vier dringlichen Anfragen waren zum Klimaschutz", unterstrich Pilz. Das JETZT-Wahlprogramm beinhaltet ebenfalls eine ökosoziale Steuerreform, wobei der Listengründer auch wenig populäre Maßnahmen wie etwa die stärkere Besteuerung von Fleisch einforderte.

Die SPÖ holte sich für ihre Klimapläne ebenfalls eine gelbe Karte ab. Der ehemalige Verkehrsminister und SPÖ-Klubvize Jörg Leichtfried sprach sich bei seiner Rede auch gegen eine CO2-Steuer als erste Sofortmaßnahme aus. Vielmehr sollte zuerst die Politik entsprechende Lenkungsmaßnahmen beschließen. Hier plädierte er etwa für eine österreichweite Lkw-Maut.

FPÖ nahm nicht teil

Ein Orange setzte es für die ÖVP. Die ehemalige Umweltministerin Elisabeth Köstinger zeigte aber durchaus Bereitschaft, beim Klimaschutz mehr zu machen: Sie sprach sich etwa für ein eigenes Klimakabinett für Minister aller betroffenen Ressorts und für verpflichtende Klimachecks bei neuen Gesetzen aus. Ebenfalls ein Orange gab es für die abwesende FPÖ.

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(APA/red)

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